Land und Leute | 05. April 2018

Einfach mal lächeln ☺

Von Christine Aberle
Mehr als 200 Landfrauen aus den Bezirken Achern, Kehl, Oberkirch, Lahr und Haslach staunten beim Landfrauentag in Fischerbach (Ortenaukreis) über Thomas Drachs Ausführungen rund ums Thema Gehirn.
Gedächtnisexperte Thomas Drach stellte das menschliche Gehirn als faszinierendes Organ vor, das sich auch im Zusammenspiel mit anderen Organen bewährt. So machte er deutlich, dass schon ein Lächeln nur für sich selbst  für eine positive Atmosphäre im Körper sorgt. Das gilt auch fürs Klatschen, denn damit werden positive Erfahrungen in Verbindung gebracht, wie etwa ein tolles Konzert. Ist der Körper auf diese Weise positiv eingestimmt, sind die Denkbahnen im Gehirn laut Drach viel offener. Auch die Körperhaltung von aufrechtem kraftvollem Stehen wirke  positiv gegenüber einer gebeugten Haltung.
Auch ist wichtig zu wissen, dass Interesse die Tür zum  Gehirn aufmacht, wie Drach betonte. Was nicht interessiert, wird schnell wieder vergessen. Das ist aber auch wichtig, denn die 80 000 Gedanken, die  jeden Tag durchs Gehirn schwirren, können gar nicht alle gespeichert werden. 
Der Gehirnexperte bat die Landfrauen, die Augen zu schließen und  den eigenen Körper zu spüren, den Atem fließen zu lassen und ganz bei sich zu sein. So werde Achtsamkeit im Jetzt und Hier geübt. Und nur, wenn der Mensch ganz bei sich ist, kann er auch das Gehirn gut nutzen, unterstrich Drach.
Wie sich Merkfähigkeit trainieren lässt, veranschaulichte der Referent: Er  bat die Frauen, ihm 20 Begriffe zuzurufen. Eine Dame aus dem Publikum schrieb sie für  ihn nicht sichtbar an eine Tafel. Die Landfrauen waren verblüfft, wie er anschließend alle Begriffe in der korrekten Reihenfolge wiederholen konnte. Seine Erklärung:  Für jede Zahl  hat er ein festes Symbol im Kopf, zum Beispiel für die Zahl 1 eine Kerze. Rufen die Frauen ihm nun für die 1 eine Milchkanne zu, stellt er im Kopf ein gemeinsames Bild von Kerze und Milchkanne her,  also wie eine Kerze im Advent vor einer Milchkanne leuchtet.  Denkt er nun beim Abfragen der 1 an die Kerze, sieht er im Geiste die Milchkanne daneben und weiß den Begriff. In Bildern  zu  denken schafft laut Drach Emotionen und Energie und macht es einfacher, das Gehirn zu benutzen.  Die Frauen durften das nun mit eigenen Begriffen üben und siehe, es klappte hervorragend.
Thomas Drach warb auch dafür,  ein Instrument zu lernen, um die beiden Gehirnhälften zu vernetzen. Dabei wird die Arbeit des Lernens in der linken Hälfte genutzt, die Musikalität und die Fantasie von der linken. „Es ist nie zu spät, Klavierspielen zu lernen”, betonte er. Auch Tanzen sei  ideales Hirntraining.
Bei der Veranstaltung warb Landfrauenpräsidentin Rosa Karcher für regionalen Einkauf. So gebe es eine kostenfreie Hofladen-App für ganz Baden-Württemberg. Am Beispiel Fischerbachs wurde aufgezeigt, wie damit die entsprechenden Orte, Angebote, Öffnungszeiten, Betriebsdaten  und mehr zu finden sind.
Martin Schreiner, Dezernent im Landratsamt Offenburg, stellte das Logo vom neuen Ernährungszentrum Ortenau  (früher Südlicher Oberrhein) vor. Unter dem Slogan „Genieß die Region” wird  der Schwerpunkt verstärkt auf die Vielfalt regionaler Produkte gelegt.  Für eine schwungvolle Einlage sorgten die Zumba-Mädels aus Wolfach und Oberwolfach. Für die Organisation des Nachmittags zeichneten die Haslacher Landfrauen verantwortlich.