Die Zukunft des Weltagrarhandels
Kritisch sieht dies der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Dr. Wolfgang Jamann. Nach seiner Ansicht nutzt die Öffnung der Märkte in den Entwicklungsländern derzeit vor allem den Exportinteressen der Industrienationen.
Deutschland ist schon jetzt intensiv in den internationalen Handel mit landwirtschaftlichen Produkten eingebunden: Es ist weltweit der zweitgrößte Importeur und gleichzeitig der drittgrößte Exporteur von Agrarprodukten.
Die EU als zahlungskräftiger Handelsraum nimmt insgesamt 80 Prozent der deutschen Exporte auf, gleichzeitig kommt von dort auch eine Importmenge ins Land, die den Ausfuhren wertmäßig in etwa entspricht.
Im Gegenzug könnte sich für die USA ein großes Marktpotential mit dem Absatz von tropischen Früchten ergeben, in gewissem Maß auch für Rindfleisch, Geflügel und Schweinefleisch. Die Hohenheimer Wissenschaftlerin schätzt, dass rund 50 Prozent der nichttarifären Handelshemmnisse nach und nach abgebaut werden können. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Verbraucherinteressen innerhalb der EU weiterhin gewahrt bleiben. In diesem Sinn werde auch der Schutz vor genveränderten Erzeugnissen fortbestehen.
Nach Ansicht der Professoren Brockmeier und von Braun ist der Weg in das Partnerschaftsabkommen mit den USA nicht mehr aufhaltbar. Klärungsbedarf gebe es bei der Länge der Übergangsphasen. Gleichwohl werde die Beseitigung der nichttarifären Handelshemmnisse ein langwieriger Prozess sein.