Politik | 06. Juli 2017

Die Union setzt auf Innovation und Kontinuität

Von AgE
In ihrem gemeinsamen Programm zur Bundestagswahl setzen CDU und CSU in Deutschland auf Innovationen für die Landwirtschaft und auf Dialog mit der Gesellschaft. In der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU wollen sie Kontinuität walten lassen.
Die Parteivorsitzenden Angela Merkel und Horst Seehofer stellten das gemeinsame Wahlprogramm der Unionsparteien am Montag in Berlin vor.
Einen „Innovationsfonds für Landwirte” wollen CDU und CSU auflegen. Ziel soll es sein, „den technischen, biologischen und digitalen Fortschritt durch Agrarforschung und Innovationen wie Präzisionslandwirtschaft” zu beschleunigen, heißt es im gemeinsamen Wahlprogramm. In diesem Zusammenhang betonen beide Seiten die Notwendigkeit eines gleichwertigen Ausbaus der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum.
Praxistauglicher Tierschutz
CDU und CSU wollen den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft fördern. Eine Nutztierhaltungsstrategie soll dazu beitragen, gesellschaftliche Akzeptanz für die Tierhaltung herzustellen sowie die Investitions- und Planungssicherheit für die Betriebe zu erhöhen. Beide Parteien betonen, dass die Weiterentwicklung im Tierschutz praxistauglich sein müsse. Ein staatliches Tierwohllabel kann ihrer Auffassung nach dazu beitragen, das Tierwohl zu verbessern und die Marktchancen für die betreffenden Tiere zu erhöhen.
An zwei Säulen festhalten
In der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) setzen CDU und CSU – wie erwartet – auf Kontinuität. Am Zwei-Säulen-Modell will man auch nach 2020 festhalten; die Direktzahlungen sollen fortgeführt werden. Dabei sollen allerdings agrarstrukturelle Ziele beachtet und „insbesondere aktive Landwirte, Junglandwirte und kleine und mittlere Betriebe” gefördert werden. Angekündigt wird, den bürokratischen Aufwand für Verwaltung und Betriebe zu reduzieren. Zur Eindämmung des Flächenverbrauchs will man das Ausgleichssystem reformieren und vereinfachen.
Risiken vermindern
Eingriffe in die Natur sollen soweit möglich nicht durch zusätzliche Flächenstilllegung, sondern finanziell kompensiert werden. Es wird eine dauerhafte Risikoausgleichsrücklage gefordert, „damit die Betriebe in guten Jahren steuerfrei für Jahre mit Einbrüchen zurücklegen können”. Unterstützen will man „eine faire Lieferkette mit Marktverantwortung von Verarbeitungsebene und Handel”. Ausdrücklich sprechen sich CDU und CSU dafür aus, „dass Land- und Ernährungswirtschaft in einem eigenständigen Ressort erhalten bleiben”.