BHV1- und BVD-Sanierung schreiten voran
Die Bekämpfung der BVD basiert vor allem auf der frühzeitigen Erkennung und Ausmerzung von PI-Tieren. Seit 2011 wurden mehr als 1,5 Millionen Ohrstanzen untersucht und dabei insgesamt über 4850 PI-Tiere entdeckt. Die Verweildauer der Dauerausscheider konnte in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Die zeitnahe Beratung der Betriebe durch das Veterinäramt oder den Rindergesundheitsdienst und die Begrenzung der Merzungsbeihilfe durch die TSK auf einen Zeitraum von 14 Tagen nach Befundmitteilung haben hierzu wesentlich beigetragen.
Anfang 2014 wurden alle Bestände, in denen sich noch Tiere ohne BVD-Status befanden, vom STUA-Diagnostikzentrum in Aulendorf angeschrieben und aufgefordert, diese Tiere untersuchen zu lassen. Hierzu wurden insgesamt 13 270 Ohrstanzmarken und vorausgefüllte Untersuchungsanträge an 5342 Betriebe versendet. Bei dieser Aktion wurden zwölf bisher noch unerkannte PI-Tiere in zwölf Beständen entdeckt.
Auch im Regierungsbezirk Freiburg hat die Bekämpfung der BVD große Fortschritte erzielt. Nachdem im ersten Bekämpfungsjahr 2011 der Landkreis Lörrach eine Prävalenz von 1,2 % aufwies (das heißt von 1000 geborenen Kälbern waren 12 BVD-positiv), waren es in 2014 im Regierungsbezirk Freiburg insgesamt noch 18 positive Kälber in zwölf Betrieben.
Trotz der Bekämpfungserfolge kam es 2014 in etwa 40 baden-württembergischen Beständen (Stand 15. 11. 2014) zur Geburt eines ersten PI-Tieres, das durch Einschleppung des BVD-Virus von außen entstanden ist. Diese PI-Tiere können nur bei konsequenter Fortführung des Bekämpfungsprogrammes frühzeitig erkannt und weiter reduziert werden. Daneben tragen Prophylaxemaßnahmen ganz entscheidend dazu bei, die Entstehung von PI-Tieren zu verhindern. Hierzu zählen neben konsequenten Hygienemaßnahmen (vor allem beim Kontakt mit Virämikern, z. B. beim Euthanasieren) auch Impfmaßnahmen.
Im Regierungsbezirk Freiburg sind bislang keine neuen Fälle von durch das Schmallenberg-Virus verursachten missgebildeten Kälbern oder Lämmern aufgetreten. Bei Untersuchungen im Rahmen der Nachforschung von Verkalbe-Ursachen wiesen hier vor 2012 geborene Tiere bislang regelmäßig Antikörper auf. Damit dürfte der größte Teil der Jahrgänge vor 2012 vor einer erneuten Infektion geschützt sein.