Politik | 14. Oktober 2021

ZKL-Empfehlungen als Richtschnur

Von AgE
Agrar- und Umweltverbände fordern gemeinsam die Umsetzung der Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) von den mutmaßlich künftigen Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP.
Am Horizont die neue Regierung: Inwieweit die neuen Regierungsparteien die Anstöße zur Entwicklung der Landwirtschaft aus der Zukunftskommission aufgreifen, wird sich in Kürze zeigen.
Landwirtschaft brauche klare Linien, erklärte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz. Die in intensiven Verhandlungen zwischen „Schützer- und Nutzerseite” gefundenen Empfehlungen böten dafür große Chancen. „Wir erwarten, dass der ZKL-Abschlussbericht die Leitlinie der künftigen Landwirtschaftspolitik wird”, so Schwarz. Ein erstes sichtbares Signal wäre seinen Angaben zufolge eine Umsetzung des Borchert-Konzepts. Dazu brauche es klare Entscheidungen zur Finanzierung und zu den notwendigen Änderungen im Bau- und Umweltrecht.
Hohe Investitionen nötig
Der Vorsitzende vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Olaf Bandt, sprach von einem gesellschaftlichen Konsens, dass der Umbau der Tierhaltung und die Transformation des Agrarsektors  erhebliche öffentliche Investitionen erforderten. Dies könne ohne zusätzliche Einnahmen des Staates nicht funktionieren. Bandt sieht vor allem die FDP gefordert, ihre Haltung zu neuen Steuern und Abgaben zu überdenken.
Arbeit der Kommission trägt
Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Prof. Kai Niebert, bezeichnete es als Novum, dass Umwelt- und Agrarverbände gemeinsam Einfluss auf Verhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung nehmen würden. „Die Arbeit der Zukunftskommission trägt”, stellte Niebert fest. Die nächste Bundesregierung tue gut daran, dies in ihrer Politik zu berücksichtigen.
Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), Kathrin Muus, sieht die Parteien ebenfalls in der Pflicht, die Ergebnisse der ZKL umzusetzen. Dies sei die Voraussetzung für Planungssicherheit und langfristige Perspektiven von Junglandwirten.  Das Mitglied im Bundesvorstand der BUND-Jugend Myriam Rapior betonte, das Landwirtschafts- und Ernährungssystem müsse dringend zukunftsfähig werden, „so dass planetare Grenzen gewahrt und Höfe gesichert werden”.
Der Industrieverband Agrar (IVA) stellte sich hinter den Appell. „Den Aufruf der Verbände  unterstützen wir voll und ganz”, erklärte IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer. Die agrochemische Industrie bekenne sich uneingeschränkt zu den Empfehlungen der ZKL für eine zukunftsfähige, produktive und nachhaltige Landwirtschaft und einen starken Agrarstandort Deutschland. Die Ergebnisse der ZKL müssten die Richtschnur in den Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen für eine zukunftsorientierte Landwirtschaftspolitik sein.