Politik | 05. Januar 2022

Wertneutral diskutieren

Von AgE
Die Verwendung möglichst neutraler Begriffe in der Diskussion um die landwirtschaftliche Nutztierhaltung empfiehlt Dr. Inken Christoph-Schulz vom Thünen-Institut für Marktanalyse.
„Begriffe wie Massentierhaltung oder bäuerliche Tierhaltung sind keine gute Wahl, wenn es darum geht, die Debatte wertneutral zu führen”, erklärte die Wissenschaftlerin. Christoph-Schulz gehört einem Forscherteam an, das die Verwendung von Begriffen im Zusammenhang mit der Nutztierhaltung systematisch untersucht hat. Danach wird „Massentierhaltung” in den meisten Fällen negativ wahrgenommen. Bei der „bäuerlichen Landwirtschaft” ist es  genau anders herum. Die Untersuchungen der Braunschweiger Wissenschaftler haben ergeben, dass der Begriff „vorrangig praktizierte landwirtschaftliche Nutztierhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard” oder kurz „landwirtschaftliche Nutzierhaltung” das Thema am neutralsten darstellt.
Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung sei derzeit im Munde der unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen, so Christoph-Schulz. Ziel müsse es sein, die Akteure nicht bereits zu Beginn einer Diskussion oder  eines Gespräches mit einem zu negativ oder zu positiv besetzten Begriff zu beeinflussen oder zu große Emotionen hervorzurufen. Voraussetzung dafür sei, möglichst auf negativ oder positiv besetzte Begriffe zu verzichten.