Wenn der Roboter die Spalten säubert
Es muss dann entweder mühsam und mit hohem Zeitaufwand von Hand abgeschoben werden, oder fest installierte Spaltenschieber nehmen die Reinigung der Laufgänge vor. Diese können jedoch keine Zwischengänge reinigen. Der Einsatz von motorbetriebenen Spaltenschiebern reduziert zwar die körperliche Belastung, kostet aber dennoch viel Zeit. Abhilfe schaffen Spaltenroboter, die selbstständig Fress- und Laufgänge sauber halten. Im Folgenden werden der Discovery (Lely), der Enro (Schauer), der JT 200 EVO (JOZ), der Pribot 100 (Prinzing) und der SRone (GEA) vorgestellt (siehe Tabelle). Nahezu baugleich mit dem JT 200 EVO ist der RS 420, welcher durch die Firma DeLaval vertrieben wird. Die Firma Happel vermarktet den Pribot 100 unter dem Namen ProRob 2020.
Bei der ersten Inaugenscheinnahme fällt die halbrunde Bauform des Discovery und des Enro auf, die ein Festfahren in Ecken verhindern soll. Beim JT 200 EVO und dem SRone ist der Schieber deutlich sichtbar, beim Pribot 100 verschwindet er unter der Verkleidung. Doch die Roboter unterschieden sich nicht nur optisch, sondern auch darin, was in ihnen steckt.
Die Festlegung der Routen erfolgt bei den meisten anderen Herstellern (Lely, Prinzing, JOZ) durch manuelles „Anlernen” des Roboters im Stall. Dazu wird der Spaltenroboter auf der zu fahrenden Route durch den Stall begleitet und die entsprechenden Routenpunkte werden per Handfernbedienung (Kabelanschluss) eingespeichert. Meistens besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Routen zu programmieren, damit die Tiere zum Beispiel während der Hauptfressphase nicht am Futtertisch gestört werden. In diesem Fall muss jede Route vorab gemeinsam mit dem Roboter im Stall festgelegt werden. Einzig die Firma Schauer ermöglicht es, die Route bequem am PC zu planen, ohne den Roboter durch den Stall begleiten zu müssen. Der SRone kann nur vier Routen speichern, der Pribot 100 kann zehn, der Discovery 16 und der Enro sowie der JT 200 EVO können unbegrenzt viele Routen speichern.
Transponder, Ultraschallsensoren, Kreiselkompass, Kantensensoren oder Fahrstreckenmessung helfen den meisten Robotern dann im Tagesgeschäft den richtigen Abstand zu Liegeboxen und Wand zu finden und sich den Weg durch den Stall zu bahnen. Dazu müssen zum Beispiel für den JT 200 EVO winzige Glastransponder (etwa 3 cm lang, 4 mm Durchmesser) in kleinen Bohrungen im Spaltenboden versenkt werden, an denen sich der Roboter orientieren kann. Der SRone orientiert sich, wie bereits erwähnt, über Kantensteuerung. Der Pribot 100 verfügt zusätzlich über Ultraschall und der Discovery navigiert darüber hinaus mit Hilfe eines Kreiselkompasses. Der Enro nutzt den Wandfolgemodus und Koppelnavigation, um den richtigen Weg zu finden.
Für diese Leistung ist eine Ladedauer von fünf bis sechs Stunden pro Tag notwendig. Eine Ausnahme bildet der Discovery, der 50 Prozent des Tages mit Laden beschäftigt ist. Sollte die Ladung der Akkus vor Fahrtantritt nicht ausreichen, bleiben die Roboter in der Regel an der Ladestation stehen. Der SRone benötigt zusätzlich zu den normalen täglichen Ladevorgängen einmal pro Monat eine Erhaltungsladung über zehn Stunden.
Vor Anschaffung eines Roboters muss auch überlegt werden, ob der Roboter unter einer Laufgangabtrennung durchfahren muss. Hier ist die passende Bauhöhe zu beachten oder die Abtrennungen sind in der Höhe anzupassen. Mit guten 40 cm Bauhöhe kann der kleinste Roboter (Enro) schon sehr niedrige Abtrennungen unterfahren, wogegen das größte Modell (JT 200 EVO) mindestens 65 cm lichte Höhe benötigt.