Vorratsschädlinge liegen auf der Lauer
Im neu eingelagerten Getreide entwickelt sich ein Schädlingsbefall zunächst unbemerkt in den unteren Schichten. Dies wird oft nicht rechtzeitig erkannt, denn Vorratsschädlinge entwickeln sich oft vom Ei über Larve und Puppe bis zum ausgewachsenen Insekt versteckt innerhalb der Getreidekörner. Erst wenn der voll entwickelte Käfer das Korn verlässt, wird ein Befall äußerlich sichtbar. Dann jedoch ist meistens schon ein größerer Schaden durch Fraß und Verschmutzung des Getreides entstanden.
Vor der Einlagerung der neuen Getreideernte wird Folgendes empfohlen:
- Alle noch im Lagerraum vorhandenen Restmengen von Getreide sind auf Schädlingsbefall zu kontrollieren. Dabei ist zu beachten, dass sich die lichtscheuen Tiere bevorzugt in den tieferen Schichten aufhalten.
- Restmengen von befallenem Getreide sollte man fein schroten und verfüttern.
- Größere Mengen von überlagertem Getreide sind in einen getrennten Raum auszulagern.
- Böden, Wände, Balken, Fugen und Ritzen sowie Fördereinrichtungen in Getreidespeichern sind zunächst mit Besen und Schaufel gründlich zu reinigen. Nachfolgend sollte alles mit einem leistungsfähigen Industriestaubsauger blank gemacht werden. Bei Beton und Blech kann auch ein Hochdruckreiniger zum Einsatz kommen. Das Abtrocknen braucht aber Zeit.
- Fugen und Ritzen sollte man ausbessern, um Unterschlupfmöglichkeiten zu verbauen.
- Mögliche Eintrittspforten von Feuchtigkeit sind abzudichten, denn nasses Getreide schimmelt oder fault und lockt Schädlinge an.
Ein Einlegen von Schlitzblechen oder Drainageschläuchen kann die Belüftung von Lagergetreide deutlich verbessern. Das Einblasen von kalter und trockener Luft sollte so lange wiederholt werden, bis im Getreidelager sicher Temperaturen unter 10 °C erreicht sind. Warme, wasserreiche Luft darf auf keinen Fall für die Belüftung genutzt werden.
Nur wenige Vorratsschädlinge, wie der Kornkäfer oder der Getreidekapuziner, können unversehrte Getreidekörner befallen. Die meisten Arten benötigen bearbeitetes Getreide oder beschädigte Körner für ihre Vermehrung. Diese Tatsache sollte bei der mechanischen Ein- und Umlagerung von Getreide beachtet werden. Dieses sollte deshalb nur im notwendigen Umfang und möglichst schonend erfolgen.
Hohe Temperaturen und Feuchtigkeit im Getreidelager können auch durch die Aktivität von Schädlingen im lagernden Getreide hervorgerufen werden. Wiederholte Kontrollen der Temperatur im gelagerten Getreide sind erforderlich.
Es darf maximal eine Anwendung pro Jahr durchgeführt werden. Bei der Anwendung und auch anschließend sind die vorgeschriebenen Maßnahmen des Anwenderschutzes zu beachten. Insbesondere muss eine ausreichende Belüftung während der Anwendung gewährleistet sein. Des Weiteren kann auch das Stäubemittel Silico Sec mit 10 g/m² mit kompressor- oder motorbetriebener Stäubepistole in leeren Getreidespeichern ausgebracht werden. Die Hinweise in der Gebrauchsanleitung sind unbedingt zu beachten. Die genannten Mittel dürfen nur durch sachkundige Personen angewendet werden.