Damit der Wald in Zukunft seine Ökosystemleistungen erbringen kann, sind seine Bewirtschafter nach Darstellung der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) – Die Waldeigentümer” auf günstige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen angewiesen.
Die Grundlagen des Generationenvertrages in der Forstwirtschaft dürfen nicht gefährdet werden, mahnt die AGDW.
In einem Papier vom 17. Mai hat der Bundesverband deshalb „neun Forderungen an die Politik” der nächsten Legislaturperiode zusammengefasst.
Darin mahnt die AGDW unter anderem, dass die Grundlagen des Generationenvertrages in der Forstwirtschaft angesichts des Klimawandels nicht gefährdet werden dürften. Die neue Bundesregierung müsse deshalb dafür sorgen, dass für den Waldbesitz entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen würden, damit die Waldeigentümer diese wichtige Landnutzungsform erhalten könnten. Dafür braucht es nach Darstellung des Verbandes die Honorierung von Ökosystemleistungen wie dem Klimaschutz durch und mit dem Wald. Diese sollten auch über die CO2-Abgabe finanziert werden.
Standortgerechte Baumartenwahl
Für unabdingbar hält der Verband angesichts zunehmender
Extremwetterereignisse die Weiterentwicklung der Instrumente zur
Krisenbewältigung. Dazu zähle ebenso die Reform des
Forstschäden-Ausgleichsgesetzes wie die Etablierung eines notifizierten
Katastrophenfonds, erläuterte AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz.
Damit auch künftige Generationen über ausreichend heimisches Holz
verfügten, müsse die Waldbewirtschaftung mit einer breiten, standortgerechten Baumartenwahl abgesichert werden.
Kleinprivatwald stärken
Die Waldeigentümer pochen in ihrem
Forderungspapier auf die deutliche Ausweitung der Holzverwendung, etwa
als Baustoff oder als Biomasse, um die wirtschaftlichen Spielräume für
den Umwelt- und Naturschutz zu erhalten. Konkret soll dafür auf Holz und
Holzprodukte nur ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent
erhoben werden.
Angesichts der deutschen Eigentümerstruktur mit ihrem überwiegenden
Anteil an kleinen Waldflächen in privater Hand drängt der Bundesverband
auf eine Stärkung des Kleinprivatwaldes und die bessere Ausstattung der
Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Laut AGDW ist auch die
Forstwirtschaft auf den Ausbau einer leistungsfähigen digitalen
Infrastruktur im ländlichen Raum angewiesen.
Auf europäischer Ebene sollte sich die EU Forest Strategy 2050 nach dem
Willen des Waldbesitzerverbandes auf Zielsetzungen mit Umsetzungsregeln
beschränken, sodass die EU-Mitgliedstaaten ihre nationalen
Waldstrategien entwickeln können. Wichtig sei in diesem Zusammenhang
auch, europäische Vorgaben im Wald subsidiär umzusetzen, um den
regionalen Standortanforderungen von Wald und Mensch gerecht zu werden,
heißt es in dem Papier.