Unkrautbekämpfung im Vordergrund beim Versuchsfeldtag in Orschweier
Für Pflanzenschutzberater Volker Heitz vom Landwirtschaftsamt Offenburg werden daher vorbeugende Maßnahmen immer wichtiger. Hierzu gehört neben einer vielseitigen Fruchtfolge auch der Einsatz von robusten Sorten. Zu beachten ist auch das frühzeitige Abschlegeln der Feldränder als Hygienemaßnahme. Es mindert die Gefahr von Infektionen mit Getreideviren ebenso wie das Einwandern von bestimmten Unkräutern. Als neueste Herausforderung nannte Heitz die Spitzklette, die ebenso hoch wie der Mais werden könne. Eine Besonderheit war in diesem Jahr auch das Auftreten der Ackerwinde, die wegen der Bodenkälte erst spät auflief – nach dem Ampfer. Im Gegensatz zu Nordbaden war im Süden die Niederschlagsversorgung gut, weshalb die Vorauflaufbehandlung befriedigende Wirkung zeigte.
Andererseits ist TBA kulturpflanzenverträglich, preiswert und effektiv. Es wirkt hauptsächlich über den Boden, aber auch die Blätter. TBA ist zudem ein verstärkender Partner in Verbindung mit anderen Wirkstoffen, weshalb es in vielen Kombimitteln anzutreffen ist. So werden, zusammen mit Blattwirkstoffen und gegebenenfalls mit einem Gräserwirkstoff, auch schwer bekämpfbare Unkräuter und Ungräser erfasst.
Soll weitgehend auf TBA verzichtet werden, verengt sich die Auswahl bei den Kombipacks beträchtlich. In Orschweier zeigten die Nullparzellen starken Hirsenbesatz mit Gänsefuß und nesterweise Knöterich. Unter diesem starken Befallsdruck bewährten sich die Herbizid-Packs Elumis + Peak + Dual Gold, wobei die Bodenwirkung vor allem vom S-Metachlor kommt, das in Dual Gold vorhanden ist. Peak enthält den Wurzel- und Pflanzenwirkstoff Prosulfuron, ein Sulfonylharnstoff mit starker Queckenwirkung.
Gleichfalls als wirksam hat sich die Kombination aus Clio Star und Spectrum Pack erwiesen. Es ist ein lang anhaltendes Herbizid-Paket, wobei Spectrum Pack in sich schon eine Kombination ist aus dem Bodenwirkstoff Dimethenamid-P und dem bewährten Pendimethalin ist, das auch als Einzelpräparat Stomp vertrieben wird.
Bei starkem Auftreten der Ackerwinde empfahl Heitz den Einsatz von Banvel. Es erfasst auch die Kratzdistel. Eine weitere Schadpflanze mit wachsender Bedeutung ist das Erdmandelgras. Zu dessen Bekämpfung hat bis Ende Juli das Präparat Permit (Wirkstoff Halosulfan-Methyl) eine Zulassung für Notsituationen erhalten. Heitz berichtete von starkem Vorkommen um das untere Kinzigtal und um Emmendingen. Er ergänzte, dass herkömmliche Gräsermittel gegen dieses Sauergras nur unzureichend wirksam sind. Mit Permit kann auch die Ambrosia bekämpft werden.
Mit Blick auf das Wetter hofft Utz, dass der Fusariumbefall hierzulande in diesem Jahr kein großes Thema sein wird. Dazu ließ der Vermarktungsexperte wissen, dass sich Winterweizen mit auffälligen DON- und ZEA-Werten deutlich schwieriger verkaufen lässt als belasteter Körnermais.
Mike Möllmann von Baden Agrar ergänzte, dass auch er mit festen Erntepreisen rechne. Unabhängig davon werde man in Friesenheim die Annahmekapazitäten vergrößern, sodass die Maisanlieferung noch zügiger verlaufen werde. Die Getreidekampagne könne man noch mit den bisherigen Installationen bewältigen.