Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Online-Beteiligung zum Diskussionspapier „Ackerbaustrategie 2035” gestartet. Bis zum 28. Juli sind Beiträge dazu möglich.
Die Online-Beteiligung an der „Ackerbaustrategie 2035” ist für das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Premiere: Zum ersten Mal führt es eine breit angelegte Beteiligung und einen Diskussionsprozess durch, teilt es mit.
Angesprochen sind dem Ministerium zufolge Landwirte, Wissenschaftler, Bürger, Länder sowie Landwirtschafts- und Umweltverbände, die ihre Ansätze aus Theorie, Forschung und Praxis einbringen können. Ziel sei es, weitere Maßnahmen in der Strategie zu implementieren, die in der Praxis Bestand hätten und einen echten Mehrwert böten, erklärte das Ministerium vorige Woche zum Start der Beteiligung.
Premiere
Zum ersten Mal führt es eine breit angelegte Beteiligung und
einen Diskussionsprozess durch, hob das Ministerium hervor. Die
Online-Beteiligung mit Registrierung sei unter
https://beteiligung.bmel.de/o/ackerbaustrategie bis zum 28. Juli 2020 möglich. Das
Bundeslandwirtschaftsministerium wies mit Blick auf die Strategie
darauf hin, dass die Hälfte der Böden in Deutschland landwirtschaftlich
genutzt werde, 70 Prozent davon ackerbaulich.
Enorme Leistungssteigerung
In den vergangenen Jahrzehnten hätten die Landwirte
auf der Grundlage von Forschung und Innovationen eine enorme
Leistungssteigerung erreicht. So ernähre ein Landwirt heute 155
Menschen, während es im Jahr 1900 etwa zehn gewesen seien. Diese hohe
Produktivitätssteigerung bringe aber Herausforderungen beim Umwelt- und
Naturschutz sowie der Ökonomie und der gesellschaftlichen Akzeptanz mit
sich, weshalb Ministerin Julia Klöckner mit Experten ein
Diskussionspapier vorgelegt habe (die BBZ berichtete).
Ertrag sichern, Ressourcen schonen
Die „Ackerbaustrategie 2035” widme sich der
Ertragssicherung, der Ressourcenscho-nung, der Biodiversität und
Nachhaltigkeit, stelle neue Fruchtfolgen und deren Wirtschaftlichkeit
vor und thematisiere Zielkonflikte. In mehr als 50 Maßnahmen werde
aufgezeigt, wie landwirtschaftliche Nutzung und die Sicherung der
Grundversorgung für Mensch und Tier besser zusammengebracht und
weiterentwickelt werden könnten, mit einem besseren Schutz der Ressource
Boden.
Darüber hinaus gehe es um mehr Vielfalt auf den Äckern, eine verbesserte
Bodenqualität, Pflanzenzüchtungen, die robust seien gegen den
Klimawandel, und das Voranbringen der Digitalisierung in der
Landwirtschaft. Die Strategie solle im Hinblick auf diese komplexen
Herausforderungen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens für einen
nachhaltigen und ressourceneffizienten Ackerbau in Deutschland fördern.