Politik | 16. Juli 2020

Urteile der Landwirte zur Ackerbaustrategie gefragt

Von AgE
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Online-Beteiligung zum Diskussionspapier „Ackerbaustrategie 2035” gestartet. Bis zum 28. Juli sind Beiträge dazu möglich.
Die Online-Beteiligung an der „Ackerbaustrategie 2035” ist für das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Premiere: Zum ersten Mal führt es eine breit angelegte Beteiligung und einen Diskussionsprozess durch, teilt es mit.
Angesprochen sind dem Ministerium zufolge Landwirte, Wissenschaftler, Bürger, Länder sowie Landwirtschafts- und Umweltverbände, die ihre Ansätze aus Theorie, Forschung und Praxis einbringen können. Ziel sei es, weitere Maßnahmen in der Strategie zu implementieren, die in der Praxis Bestand hätten und einen echten Mehrwert böten, erklärte das Ministerium   vorige Woche  zum Start der Beteiligung.
Premiere
Zum ersten Mal führt es eine breit angelegte Beteiligung und einen Diskussionsprozess durch, hob das Ministerium hervor. Die Online-Beteiligung mit Registrierung sei unter https://beteiligung.bmel.de/o/ackerbaustrategie bis zum 28. Juli 2020 möglich.  Das Bundeslandwirtschaftsministerium  wies mit Blick auf die Strategie darauf hin, dass die Hälfte der Böden in Deutschland landwirtschaftlich genutzt werde, 70 Prozent davon ackerbaulich.
Enorme Leistungssteigerung
In den vergangenen Jahrzehnten hätten die Landwirte auf der Grundlage von Forschung und Innovationen eine enorme Leistungssteigerung erreicht. So ernähre ein Landwirt heute 155 Menschen, während es im Jahr 1900 etwa zehn gewesen seien. Diese hohe Produktivitätssteigerung bringe aber Herausforderungen beim Umwelt- und Naturschutz sowie der Ökonomie und der gesellschaftlichen Akzeptanz mit sich, weshalb Ministerin Julia Klöckner mit Experten ein Diskussionspapier  vorgelegt habe (die BBZ berichtete).
Ertrag sichern, Ressourcen schonen
Die „Ackerbaustrategie 2035” widme sich der Ertragssicherung, der Ressourcenscho-nung, der Biodiversität und Nachhaltigkeit, stelle neue Fruchtfolgen und deren Wirtschaftlichkeit vor und thematisiere Zielkonflikte. In mehr als 50 Maßnahmen werde aufgezeigt, wie landwirtschaftliche Nutzung und die Sicherung der Grundversorgung für Mensch und Tier besser zusammengebracht und weiterentwickelt werden könnten, mit einem besseren Schutz der Ressource Boden.
Darüber hinaus gehe es um mehr Vielfalt auf den Äckern, eine verbesserte Bodenqualität, Pflanzenzüchtungen, die robust seien gegen den Klimawandel, und das Voranbringen der Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die Strategie solle im Hinblick auf diese komplexen Herausforderungen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens für einen nachhaltigen und ressourceneffizienten Ackerbau in Deutschland fördern.