Land und Leute | 17. Juli 2018

Wald, Weiden, Wasserfall und winzige Viadukte

Von Sylvia Pabst/Christa Maier
Wer Lust auf eine abwechslungsreiche Wanderung mit verschiedenen Picknick- und Einkehrmöglich- keiten hat, ist auf dem Lebküchlerpfad rund um Todtmoos bestens aufgehoben. Und: In Schluchsee lockt das Modellbahn- zentrum große und kleine Eisenbahnfans in eine Miniaturwelt
Unter de mächtigen Weidbuche bietet sich ein Päuschen an. Ein Rahmen lenkt den Blick in die Weite.
Tolle Ausblicke – bei klarem Wetter sogar bis zu den Alpen, eine Landschaft, die mit Weidfeldern, Wasserfällen, sich windenden Waldpfaden, Schluchten und zwei Himmelsliegen unter einer 400 Jahre alten Weidbuche aufwartet – das alles bietet der abwechslungsreiche Premiumweg Lebküchlerpfad rund um Todtmoos. Unterwegs gibt es Picknickstellen, Kapellen und sogar Schaukeln. Wer mag, kann entlang der Strecke  bei zwei Gasthäusern einkehren. Mit gut zwölf Kilometern ist die Länge des Wegs überschaubar, allerdings gibt es zum Teil recht kräftige Auf- beziehungsweise Abstiege.
Da der Weg ein Rundweg ist, lässt sich an verschiedenen Stellen gut einsteigen und dem Genießerpfad-Zeichen „Roter Bollenhut auf blauem Grund” folgen: Wer mit dem Bus anreist, fährt bis zur Haltestelle Todtmoos-Höfle, hier geht es direkt in die Rabenschlucht mit ihren vielen Stegen und Brückchen. In der Nähe am Schwimmbad gibt es zudem Parkmöglichkeiten. Wer die Tour hier beginnt, hat die Möglichkeit, kurz vor dem Ende des Rundwegs in Strick nahe der Kapelle im Gasthaus Rössle einzukehren. Alternativ dazu lässt sich die Tour auch gut an der Haltestelle Herrenschwand Hochkopfhaus (Einkehrmöglichkeit) beginnen und beenden, wo es ebenfalls einen Parkplatz gibt. Von dort ist es über einen schönen Panoramaweg nicht weit zu den Himmelsliegen unter der mächtigen Weidbuche, die zu erklettern für Wagemutige ein Muss ist.

Gleichgewichtssinn schulen
Entlang des gesamten Wegs klären immer wieder Infotafeln über Kulturgeschichtliches auf. Eine Besonderheit ist der Rüttepavillon, etwa auf halber Strecke zwischen Weidbuche und Todtmooser Wasserfall. Dort lässt es sich überdacht grillen, daneben sorgt ein Brunnen für Erfrischung. Auch der Ausblick lohnt. Am Schwarzen Felsen, von Höfle kommend hinter der Rabenschlucht,  bietet sich ebenfalls ein Picknick an, allerdings ohne Feuerstelle, dafür lockt ein Balancierspielplatz, den eigenen Gleichgewichtssinn zu testen.
Übrigens: Der Name des Wegs leitet sich von den „Läbküchlr” ab, wie die Menschen aus Todtmoos auch bezeichnet werden. Denn einst versorgten sie die Gläubigen auf ihrer Wallfahrt zur Kirche „Unserer lieben Frau” mit Lebkuchen als Pilgerbrot. Sie liegt auf dem Schönbühl, nicht weit vom Kurpark, und ist in der Sommerzeit täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet.
Der Weg ist gut ausgeschildert, an wenigen Wegverzweigungen gilt es allerdings besonders aufmerksam zu sein, etwa rund einen Kilometer nach der Rudolf-Jordan-Hütte – dort ist an einer Gabelung der Wegweiser etwas versteckt an einem Kirschbaum. Eine ausführliche Wegbeschreibung findet sich hier.

Tunnels, Brücken und mehr
Die Dampflok schnaubt über die Ravennabrücke in den Hochschwarzwald hinauf, während parallel der Straßenverkehr im Höllental fließt.
Züge, die wie von Geisterhand durch kunstvoll gestaltete Berglandschaften, entlang von Seen, über Viadukte und durch Tunnels fahren und hupend im Zielbahnhof stoppen, üben eine besondere Faszination aus: Im Modellbahnzentrum Schluchsee im Ortsteil Blasiwald schauen Kinder und Erwachsene gleichermaßen gespannt zu, wie die Mini-Dampflok auf der Höllentalbahn allmählich Fahrt aufnimmt, durch diverse Tunnels über die Ravennabrücke in den Hochschwarzwald hinauf schnaubt, während die parallel verlaufende B 31 mit Fahrzeugen aller Art bestückt ist.
Naturgetreuer NachbauDurch die 50 Quadratmeter große Miniaturwelt schlängeln sich 27 Personen- und Güterzüge, die Bewegung in die Schwarzwaldlandschaft mit Schluchsee samt Staumauer, Riesenbühlturm und Windgfällweiher bringen. Selbst das Heimatmuseum Hüsli in Grafenhausen, die Hexenlochmühle bei Furtwangen oder die Öhlermühle bei Titisee-Neustadt lassen dabei grüßen.
Während auf den Bahnstrecken im Schwarzwald und in den Schweizer Bergen über die berühmte Bietschtalbrücke am Lötschberg Züge im Maßstab 1:87 verkehren, fährt im Österreichischen Teil der Anlage eine kleine Zillertaler Schmalspurbahn (H0e) vorbei an den imposanten Bergrücken der Alpen. Per Knopfdruck können verschiedene Funktionsmodelle in Bewegung gesetzt werden, sodass sich Mühlräder drehen, Bauarbeiten fortgesetzt werden oder das Feuer der Waldarbeiter zu qualmen beginnt.
Alle 20 Minuten wird es dunkel, wobei sich dann die meisten Züge mit beleuchteten Waggons ihren Weg durch die Landschaft suchen.
Extra-Anlage für Kinder
Die Kernstücke der acht Quadratmeter großen Modellanlage in Spur N sind ein Hauptbahnhof mit Bahnbetriebswerk und Drehscheibe sowie eine imposante ICE-Brücke. An mehreren Kinderspielanlagen dürfen Kinder ab drei Jahren (unter Aufsicht eines Erwachsenen) die Züge und Signale durch Knöpfe in Bewegung setzen.
Neben einem Modellbahnshop (Verkauf nur an Werktagen) betreiben die Besitzer des Modellbahnzentrums, Matthias und Yvonne Danneffel, eine gemütliche Caféteria mit Kachelofen. Im Sommer öffnen sie auch den angrenzenden Biergarten, in dem die Besucher ihr Modelleisenbahnerlebnis bei Kuchen und Getränken verarbeitet können.
Eintrittspreise: Kinder von 3 bis 5 Jahren zwei Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren drei Euro, Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene 4,50 Euro. Mit der  Hochschwarzwald-Card ist der  Eintritt frei.
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr, ansonsten saisonal abweichende Öffnungszeiten, siehe auch unter www.modellbahnzentrum.com.
Erreichbarkeit mit öffentlichem Personennahverkehr: Von der Bushaltestelle an der Staumauer in Seebrugg sind es zu Fuß rund 500 Meter (über die Staumauer, dann links runter nach Blasiwald) bis zum Modellbahnzentrum. Parkplätze direkt am Haus.