Land und Leute | 02. Dezember 2017

Abschluss zum Traumberuf

Von Ariane Amstutz
Das Regierungspräsidium Karlsruhe übergab im Rahmen der German Masters in Stuttgart die Urkunden und Meisterbriefe an 69 Absolventen im Beruf Pferdewirt.
Die Pferdewirte und Meister erhielten ihre Urkunden.
Am Rande des 33. Internationalen Reitturniers „German Masters” in Stuttgart fand am Freitag, dem 17. November, die Urkunden- und Meisterbriefübergabe im Beruf Pferdewirt statt.  69 Prüflinge in diesem Ausbildungsberuf und vier frischgebackene Meister nahmen ihre Zertifikate vom Regierungspräsidium Karlsruhe entgegen. Als Jahrgangsbeste wurde Lea Wörner mit einem Schnitt von 1,3 ausgezeichnet.
Fast 120 000 Pferde werden in Baden-Württemberg gehalten. Die Hälfte der Tiere ist auf 6000 landwirtschaftlichen Betrieben untergebracht. Ob Freizeit- oder Turnierreiter, die Anforderungen an die Unterbringung der Pferde und der Service für Halter und Tier haben an Bedeutung gewonnen. Eine sattelfeste Ausbildung in einer der fünf Fachrichtungen im Beruf des Pferdewirts ist dabei eine sinnvolle Investition in die Zukunft.
Begehrter Ausbildungsberuf
Der Ausbildungsberuf ist begehrt und alle 160 Ausbildungsplätze sind im Land stets belegt. „Ich freue mich, dass 57 Prozent der Pferdewirte im Jahr 2017 eine Stelle gefunden haben und in ihrem Beruf bleiben”, sagt Ulrich Roßwag, Abteilungspräsident vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Sechs Prozent seien noch auf der Jobsuche, elf Prozent der Pferdewirte schließen eine weitere Ausbildung an. „Ein guter Reiter versteht sein Pferd, wenn es mit ihm redet. Ein hervorragender Reiter hört es sogar flüstern. Aber ein schlechter Reiter versteht sein Pferd nicht einmal, wenn sein Pferd ihn anschreit”,  so eine Reiterweisheit. Im Beruf Pferdewirt sind aber nicht nur Pferdeflüsterer gesucht: Neben Tierwohl und Reitausbildung stellen Ausbildungsinhalte wie betriebliche Abläufe, Organisation, Marketing, Kundenmanagement und vor allem die betriebswirtschaftliche Seite hohe Anforderungen. „Dieser Beruf fordert viel, gibt aber auch viel zurück”, erklärt Heiner Eppinger, Vorsitzender der Fachgruppe Pferde haltende landwirtschaftliche Betriebe im Landesbauernverband (LBV).  Roland Dörr von der Berufsschule Münsingen sagte: „Sie haben viel geleistet und den Grundstein für Ihr Berufsleben gelegt.” Schließlich sei das kein Pferdelehrgang, sondern eine solide Berufsausbildung gewesen. Neun Absolventen bekamen Belobigungen, darunter die Jahrgangsbeste Lea Wörner aus Stuttgart (Ausbildungsbetrieb Haupt- und Landgestüt Marbach). Die Urkundenübergabe findet seit 2012 unter Federführung des Regierungspräsidiums Karlsruhe in Stuttgart mit Unterstützung folgender Organisationen statt: Fachgruppe Pferde haltende landwirtschaftliche Betriebe im LBV, Bundesvereinigung der Berufsreiter im Deutschen Reiter- und Fahrerverband, Förderverein Marbach, Pferdesportverband, Pferdezuchtverband, Landeskommission für Pferdeleistungsprüfungen Baden-Württemberg und German Masters.