Politik | 17. Oktober 2019

Stimmung so schlecht wie lange nicht mehr

Von AgE
Die Stimmung in der Landwirtschaft verschlechtert sich fortwährend. Das geht aus den Ergebnissen des Konjunkturbarometers Agrar für den Monat September hervor, die der Deutsche Bauernverband (DBV) am Montag vorgelegt hat.
Als so schlecht wie lange nicht mehr bezeichnet der DBV die Stimmung in der Landwirtschaft.  Bereits im März und Juni hatte sie sich auf den Betrieben eingetrübt. Laut der aktuellen repräsentativen Umfrage bei 852 Landwirten hat sie sich nun noch einmal erheblich verschlechtert.
„Diese Ergebnisse sind ein sehr deutlicher Beleg für die schwierige wirtschaftliche Situation und eine hochgradige Verunsicherung der Landwirte. Die deutsche Landwirtschaft befindet sich klar im Abschwung”, stellte DBV-Präsident Joachim Rukwied fest. Die Bauern bräuchten verlässliche Rahmenbedingungen, damit wieder Zukunftsinvestitionen getätigt werden könnten.
Der Index des Konjunkturbarometers fasst die Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Erwartungen der Landwirte zusammen. Er ist von 20,4 Punkten im Juni auf 10,5 Punkte im September gefallen und liegt damit erheblich unter den Werten der letzten beiden Jahre und so niedrig wie seit Juni 2016 nicht mehr. Dies drückt sich laut DBV auch bei den Investitionsplanungen der Bauern aus: Nur 30 Prozent von ihnen wollen dafür in den kommenden sechs Monaten Geld in die Hand nehmen, besonders Investitionen in tierwohlfördernde Ställe bleiben sehr verhalten.
Verschlechtert hat sich gegenüber Juni auch die Liquiditätslage der Betriebe. Durch die schwierigen Witterungsverhältnisse in diesem Sommer sei diese besonders im Osten Deutschlands sehr angespannt, berichtet der DBV. Während die Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Veredlungsbetriebe noch relativ positiv ausfielen, sehe das bei den Acker- und Futterbauern deutlich schlechter aus. Vor allem die Erwartungen an die künftige wirtschaftliche Lage hätten sich bei allen Betriebsformen deutlich verschlechtert. Weitere dämpfende Einflüsse waren in den letzten Monaten laut DBV die Entwicklung der Preise für Produkte wie Getreide, Milch oder Rinder sowie die  Enttäuschung über Ernteergebnisse oder die nationale und EU-Agrarpolitik.