Tierhaltung | 09. März 2017

Schon mehr als eine Million Tiere gekeult

Von AgE
Zur Bekämpfung der Geflügelpest sind in Deutschland bis Anfang März mehr als eine Million Hühner, Puten und Enten in Geflügelbeständen getötet worden.
Kadaver einer Stockente wird auf Vogelgrippe-Erreger untersucht.
Laut Medienberichten, die sich auf Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums stützen, wurden 803000 Tiere aus 78 Nutzgeflügelbeständen mit nachgewiesener aviärer Influenza gekeult. Weitere 254000 Tiere wurden bis Mitte Februar in elf Haltungen getötet, ohne einen positiven Befund des H5N8-Erregers abzuwarten. Grund war, dass die Höfe in der Nähe von infizierten Betrieben lagen oder andere Kontakte dazu bestanden. Neue Geflügelpestausbrüche gab es in der vergangenen Woche vor allem im Landkreis Cloppenburg. Dort mussten nach einem H5N8-Nachweis bei einem Putenhalter Ende Februar  rund 31000 Tiere gekeult werden; am  Freitag vergangener Woche traf es dann einen benachbarten Betrieb mit 19000 Putenhähnen. Zudem mussten im nahe gelegenen Garrel weitere 9500 Puten bei einem Halter getötet und entsorgt werden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Schleswig-Holstein wurde das Geflügelpestvirus darüber hinaus seit November 2016 bundesweit in 1089 Wildvögeln nachgewiesen.  Ende Februar gab es dabei im Saarland als letztem noch nicht betroffenem Bundesland den ersten Fall.
Laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI) ist die hochpathogene Variante H5N8 mittlerweile in 26 europäischen Staaten präsent. Besonders stark ist dabei Frankreich mit bisher 373 Ausbrüchen in Nutzgeflügelhaltungen betroffen. Aber auch in Ungarn wütet die Seuche. Dort gab es nach Angaben des obersten Veterinärs Lajos Bognar in 233 Beständen einen Geflügelpestnachweis und insgesamt rund 3,2 Millionen Tiere mussten gekeult werden.