Zum Auftakt des BBL-Winterprogramms wurden vier landwirtschaftliche Betriebe am Kaiserstuhl besichtigt.
Dabei beeindruckten vor allem die Persönlichkeiten, die mit ihren tollen Ideen dahinter stehen.
Einen Hof wie den von Andreas Rein in Breisach-Gündlingen findet man im Rheingraben nur noch selten. Rein betreibt ein geschlossenes System mit Schweinen. Das Futter erzeugt er zum größten Teil selbst. Dies erfordert den Anbau einiger Kulturen einschließlich Erbsen als wichtige Eiweißträger. Andreas Rein schrotet und mischt das Futter selbst, sodass es immer frisch ist. Wie vielerorts hat sich auf seinen unterschiedlichen Böden aus Ton und Kies die diesjährige extreme Trockenheit deutlich ausgewirkt. Teilweise sieht es aus wie ein Flickenteppich. Um diesen Unterschied zu zeigen, hob der Betriebsleiter extra zwei Bodenprofile aus. Ein weiteres Standbein des Betriebes ist die Vermehrung von Saatmais, für den Rein die Möglichkeit der Beregnung installiert hat.
Station beim Lindenbrunnenhof
Anschließend ging es zum Lindenbrunnenhof von Otmar Binder in Forchheim
am nördlichen Kaiserstuhl. Auf dem biologisch bewirtschafteten Hof werden Soja, Weizen, Gemüse und Obst angebaut, teilweise im Folientunnel
und ebenfalls mit Beregnung. Mit der späten Umstellung auf den
biologischen Anbau hat der Unternehmer für sich eine Produktionsweise
gefunden, von der er überzeugt ist. Der Betriebsleiter setzt neben verschiedenen Gemüsearten auf den Anbau von Ursorten und Exoten wie
beispielsweise Zimtkartoffeln, Chayoten und Spaghetti-Bohnen. Binder
erklärte der Gruppe, dass zwar nicht alles eine einheitliche Form habe,
aber der Geschmack dafür umso überzeugender sei. Der Lindenbrunnenhof
vermarktet im eigenen Hofladen, auf regionalen Märkten und direkt an die
Gastronomie. Als weitere Attraktion bekam die Gruppe ein Hühnermobil zu
sehen, in dem die Legehennen des Betriebes wohnen. Die Eier werden
ebenfalls direkt vermarktet.
Edle Brände und ausgewählte Weine
Nach einer Stärkung in der „Löwenstrauße”
der Familie Schaffner in Bötzingen ging es zu Florian Faude, dem Gründer
von „FaudefeineBrände”, dessen Destillate mittlerweile deutschlandweit
verkauft werden. Entscheidend für seinen Erfolg sei, dass er nur
gesundes Obst im optimalen Reifezustand verwende, so Faude. Dieses werde
gründlich gewaschen und lande erst dann im Maischebehälter.
Reinzuchthefe und eine sorgfältige Gärung mit einem schonenden
Brennvorgang führen dann zu hochwertigen Edelbränden.Die letzte Station
war in Ihringen bei Lena Flubacher, die ihr eigenes Weingut gegründet
hat. Aufgewachsen im elterlichen Betrieb mit Weinbau, Spargelanbau,
Rebschule und Ferienwohnung, wurde Lena Flubacher zur Unternehmerin, als
ihre Eltern ihr drei Hektar Reben übergaben. Mittlerweile baut die
Jungwinzerin vier Weine aus.Abschließend lässt sich die Regiotour
als tolle Reise bezeichnen. Jeder Betriebsleiter begeisterte durch
seine persönliche Philosophie, die seinem Hof eine individuelle
Handschrift gibt.