Regionalwert AG gibt neue Aktien aus
Eine Dividende wurde auf die RWAG-Aktien bisher noch nicht ausgeschüttet. Viele Partnerbetriebe seien Gründungen, die noch keine schwarzen Zahlen schreiben, betont Hiß. Um Kapitalrendite geht es der RWAG auch nicht ausschließlich: Es gibt bei ihr auch eine sogenannte sozial-ökologische Bilanz, wo es um Kriterien wie Arbeitsplätze in der Region, vielfältige Landschaft oder Bodenfruchtbarkeit geht.
Auf sechs der Partnerbetriebe wird produziert: Die Gemüsegärtnereien Querbeet in Eichstetten und Degen in Donaueschingen-Wolterdingen, der Obstbaubetrieb Siegel in Norsingen, das Weingut Andreas Dilger in Freiburg und die zwei Milchviehbetriebe Breitenweger Hof in Eichstetten und Hof Gasswies in Klettgau.
Drei sind weiterverarbeitende Betriebe, davon macht einer Trockenprodukte aus Obst und Gemüse, zwei sind im Bereich Catering tätig. Hinzu kommen vier Handelsbetriebe, darunter zwei Bioläden in Emmendingen und Breisach, ein Biokisten-Lieferservice und ein Großhandelsunternehmen.
Dazu kommen vier Dienstleistungsunternehmen, wovon drei mit der RWAG selbst zu tun haben: Eines bietet den Partnerbetrieben Dienstleistungen im finanz- und betriebswirtschaftlichen Bereich an, ein weiteres kümmert sich um das Immobiliengeschäft und schließlich gibt es eine Firma, die als Dachgesellschaft das Modell der RWAG verbreiten soll. Eine Regionalwert AG wurde 2012 in Bayern („Regionalwert AG Isar/Inn”) gegründet, 2014 kam in Hamburg eine weitere hinzu. Das Konzept der Bürgeraktiengesellschaft habe sich vor allem für Betriebsnachfolgen und Gründer als attraktiv erwiesen, so Hiß. Wichtig sei auch der Netzwerk-Gedanke: RWAG-Partnerbetriebe handeln oder verarbeiten teilweise das weiter, was auf anderen RWAG-Betrieben erzeugt wurde.
Hiß ist zuversichtlich, dass bis zum Ende der Zeichnungsfrist am 31. Januar die komplette angestrebte Summe gezeichnet wird. Die Nachfrage nach einem Einstieg der RWAG nehme zu.
Ein Teil des neuen Kapitals in Höhe von 1,1 Millionen Euro soll in eine Gewerbeimmobilie in Konstanz fließen, in der ein Bioladen betrieben wird. Daneben sollen sechs bis sieben weitere Partner hinzukommen, darunter auch mehrere landwirtschaftliche Betriebe. Diese werden als Kommanditgesellschaften (KG) geführt. Die RWAG ist bei diesem Modell ebenso Kommanditistin wie der abgebende Hofbesitzer. So müssen die Besitzer nicht gleich ihre Betriebe komplett abgeben, sondern der Betrieb geht im Laufe von 10 bis 15 Jahren über.
Ursprünglich war die RWAG einmal mit dem Gedanken angetreten, Höfe zu kaufen. „Aber es gibt kaum welche in der Region und wenn, sind sie oft zu teuer”, so die Erfahrung von Hiß. Dazu kamen Schwierigkeiten mit dem Grundstücksverkehrsgesetz.