Sowas von queer
Von Silvia Kaiser
Hetero-, homo-, trans- oder bisexuell – der Bund Badischer Landjugend (BBL) ist bunt und offen für alles. Deshalb setzen sich die Landjugendlichen auch für mehr Verständnis in der Öffentlichkeit ein. Dazu trug die jüngste Veranstaltung bei, zu der prominente Gäste geladen waren.
Unter den Teilnehmenden war Betty BBQ (Mitte) Promigast.
Der Nachmittag unter dem Titel „völlig verqueer in der Landjugend” sollte vor allem den Horizont erweitern. Seit einiger Zeit rücken der ehemalige BBL-Vorsitzende Dominik Schopp, sein Nachfolger Marcel Dold und die BBL-Jugendbildungsreferentin Silvia Kaiser das Thema in den Mittelpunkt. Sie wollen Verständnis schaffen für „Queer sein in der Landjugend”, das heißt: zeigen, dass Landjugend bunt ist und der BBL Vielfalt bietet. So werden beim BBL stetig aktuelle Fragen und Probleme diskutiert, Veranstaltungen organisiert, Info-Seiten in der Mitgliedszeitung „Bläddle” gesetzt und der Mund aufgemacht, wo es nötig ist.
Regenbogenwein
Für die Teilnehmenden wurde es bei der jüngsten
Veranstaltung ebenso spannend wie informativ. Zum Auftakt sorgte die
Verkostung des neuen Markgräfler „Regenbogen-Weines” sogleich für eine
lockere Atmosphäre. Samira Schmidt von der Erzeugergemeinschaft
Markgräfler Winzer stellte den Wein vor, hinter dem mehrere Winzer
stehen, die mit diesem Projekt in Kooperation mit dem BBL zu mehr
Toleranz, Akzeptanz und Gemeinschaft aufrufen. Außerdem fließen 50 Cent
pro verkaufter Flasche in die queere Projektarbeit der Landjugend.
Bislang kam bereits eine stattliche Summe von 2000 Euro zusammen. Infos
zum Projekt gibt es unter Wir sind bunt! – Markgräfler Winzer eG
(
www.markgraeflerwinzer.de).
Mit dabei waren auch
zwei Vertreter/-innen des Vereins „Fluss e.V.”, der seit 1996 in
Freiburg und überregional gesellschaftspolitische Bildungsarbeit zu
Geschlecht und sexueller Orientierung leistet. Neben der Reflexion über
Geschlechterrollen thematisieren die Bildungsangebote auch
Homosexualität, Bisexualität, A-sexualität, Intergeschlechtlichkeit,
Transidentitäten und queere Lebensweisen und setzen Impulse zur
Auseinandersetzung mit Diskriminierungsmechanismen und
Machtverhältnissen. Mit Alex und Robert entstand ein spannender
Austausch zu Klischees, Ebenen von Geschlechtern und über persönliche
Erfahrungen.
Hilfestellung
Schillernder Promigast war Betty BBQ, die
als Jubiläumsbotschafterin für Freiburg auch überregional bekannt ist.
Die Drag Queen erzählte von ihrer Motivation – letztlich auch Aktivistin
und Vermittlerin zu sein für Menschen, die Kontakt, Hilfe und
Ansprechpartner bei Fragen zur sexuellen Orientierung suchen – und nahm
die Teilnehmenden anschließend noch mit auf eine Stadtführung durch
Freiburg. Einen weiteren finanziellen Beitrag erbrachte ein Konzert mit
der Band „Momo und die grauen Herren”, in der die
Jugendbildungsreferentin Silvia Kaiser als Sängerin mitwirkt. „Unsere
Gage geht grundsätzlich in soziale Projekte und ich wollte dieses
äußerst wichtige Thema für die Landjugend mit unserer Musik
unterstützen”, so Silvia Kaiser. (www.momo-music.de)
„Wir freuen
uns über das Interesse aller Teilnehmenden und dass wir so einen
vielfältigen und spannenden Nachmittag erleben durften”, fasste Dominik
Schopp schließlich zusammen. An alle Landjugendlichen richtete das
Organisationsteam den Aufruf: „Wer bei diesem Thema mitmischen möchte,
ist herzlich willkommen und kann sich auf der Geschäftsstelle melden.
Egal ob hetero, lesbisch, schwul, transgender ... die Landjugend freut
sich auf alle!”
www.laju-suedbaden.de.