Politik | 31. Januar 2018

Umfrage zur Rolle der Frauen auf den Höfen

Von Birgitta Klemmer
Wie sieht die Lebenssituation der Frauen in der Landwirtschaft in Baden-Württemberg aus? Die Frage beschäftigt den Landfrauenverband Südbaden sehr. Eine Online-Umfrage der Universität Freiburg soll Klarheit bringen.

Mindestens 5000 Frauen sollen sich an der Umfrage beteiligen.
Bild: Dolgaschov/fotolia.com
Mindestens 5000 Frauen sollen sich an der Umfrage beteiligen.
Die Rolle der Frauen auf den Höfen hat sich mit den Jahren verändert und ist vielschichtiger geworden. Als mithelfende Familienangehörige, selbstständige landwirtschaftliche Unternehmerin, außerlandwirtschaftlich Beschäftigte, Mitunternehmerin, Nebenerwerbsbäuerin und Beschäftigte in einem landwirtschaftlichen Betrieb – Frauen bringen sich sehr unterschiedlich in den Betrieb ein. Die Diversifizierung in der Landwirtschaft, zum Beispiel Direktvermarktung, Ferienwohnungen oder Hofcafé, wird in der Regel von den  Frauen organisiert und angepackt.

Auch im Erzeuger-Verbraucher-Dialog sind die Frauen auf den Höfen sehr aktiv.  Sie leisten wertvolle Aufklärungsarbeit; dennoch geht die Kritik der Gesellschaft an der Landwirtschaft nicht spurlos an ihnen vorbei. Zusätzlich managen die Frauen den Haushalt, kümmern sich um die Kindererziehung, pflegen oft noch Angehörige und engagieren sich stark im Ehrenamt. Aussagekräftige Daten zur Situation der Frauen in der Landwirtschaft gibt es jedoch kaum.
Lebenswirklichkeit repräsentativ abbilden

„Der Landfrauenverband Südbaden setzt sich für eine Verbesserung der Situation der Frauen auf den Höfen ein”, betont dessen Präsidentin Rosa Karcher. Sie ruft die Berufskolleginnen zur Teilnahme an der Online-Umfrage auf.
Bild: M. Bross
„Der Landfrauenverband Südbaden setzt sich für eine Verbesserung der Situation der Frauen auf den Höfen ein”, betont dessen Präsidentin Rosa Karcher. Sie ruft die Berufskolleginnen zur Teilnahme an der Online-Umfrage auf.
Die Arbeitsgemeinschaft der drei Landfrauenverbände Baden-Württembergs hat daher beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg eine Studie zu dieser Thematik angeregt. Die Idee fand Anklang. Das Ministerium beauftragte die Universität Freiburg mit der Durchführung einer Studie zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Ziel ist es, die Lebenswirklichkeit repräsentativ abzubilden, um darauf aufbauend maßgeschneiderte Förderprogramme entwickeln zu können.

Zum 1. Februar startet  eine Online-Umfrage, die sich an alle Frauen ab 16 Jahren, die einen Bezug zum landwirtschaftlichen Betrieb (Haupt- oder Nebenerwerb) haben, weil sie dort arbeiten, wohnen oder dort gelegentlich mithelfen.  Die Online-Umfrage läuft zweieinhalb Monate bis zum 15. April.
Hohe Beteiligung wichtig

Dem Landfrauenverband Südbaden ist wichtig, dass sich viele Bäuerinnen beteiligen. Nur so kann die große Bandbreite an unterschiedlichen Lebens- und Arbeitssituationen von Frauen in den diversen landwirtschaftlichen Betriebsformen und -typen in ganz Baden-Württemberg erfasst werden, betont der Verband. Die Ergebnisse dienen als Grundlage, um die Leistungen der Frauen auf den Höfen sichtbar zu machen und passende Formate zur Unterstützung zu entwickeln.