Ohne Händler geht es nicht
Mehrmals an diesem Tag mündeten die Beiträge allerdings in die Erkenntnis, dass es ohne kräftige Impulse der Entscheider kaum vorangehen dürfte bei diesem Thema. Regionale Versorgung geht nämlich beispielsweise nicht ohne regionale Versorgungsstrukturen – und die sind nicht mehr in ausreichender Form gegeben, wurde beklagt. Vor allem kleine regionale Händler fehlen inzwischen. Deren Zahl hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen. Auch die Vernetzung insgesamt in der Versorgungskette sei verbesserungsbedürftig. Die Stadt müsse sich engagieren, indem klare Signale kommen und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung ihre Versorgung verändern, wurde gefordert.
Immerhin gibt es noch den Großmarkt in Freiburg. Über 80 Anbieter kommen regelmäßig, deren Zahl sei in jüngerer Zeit stabil geblieben, berichtete dessen Geschäftsführerin Sabine Fey. Sie beobachtet, dass Gastronomen oder Wiederverkäufer in Hofläden oder an Wochenmärkten zahlungsbereit für regionale Ware seien, nicht jedoch Großküchen mit ihrem begrenzten Budget. Bio spiele auf dem Großmarkt fast keine Rolle.
Ohne Händler können heute weder Kantinen noch Caterer oder Gastronomen auskommen. Selbst ein Gastronom habe heute in der Regel keine Zeit mehr, selbst auf dem Großmarkt einzukaufen, wurde berichtet.
Ein weiteres Problem: Sehr große Küchen, beispielsweise von Kliniken, brauchen vorgefertigte Produkte. Sie haben gar kein Personal mehr für anderes.
Auch Erzeuger waren da, allerdings ausschließlich solche von Obst und Gemüse. Ihre Botschaft: Wir bauen an, brauchen aber klare und rechtzeitige Signale aus dem Markt.
Der Kongress stärke ihm den Rücken, das Thema voranzubringen und die Botschaft an den Gemeinderat weiterzutragen, sagte Thomas Dresel vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg. Im kommenden Jahr solle es eine ähnliche Veranstaltung speziell für Gastronomen geben, kündigte er an.