Land und Leute | 15. Oktober 2015

Öko-Junglandwirte-Tagung in Fulda

Vom 13. bis 15. November findet in Fulda die zehnte Öko-Junglandwirte-Tagung statt. Landwirtschaftsschüler, Lehrlinge und Studierende können daran teilnehmen. Anmeldeschluss für die Tagung ist am 2. November
Der Titel der diesjährigen Tagung lautet: „Wachstum vs Qualität”. Dabei geht es um entscheidende Fragen im Spannungsfeld zwischen Chancen und Widerspruch. Die Ansprüche der Verbraucher an ökologisch und fair erzeugte Lebensmittel steigen, das Wohl der landwirtschaftlichen Nutztiere steht dabei im Fokus und so finden „Kükentöten” und „überflüssige” Bullenkälber in der Gesellschaft kaum noch Akzeptanz. In verschiedenen Arbeitsgruppen sollen Themen wie „Bio3.0–Zukunft des Ökolandbaus”, Nischenproduktion und Innovationen sowie die Ess- und Einkaufsgewohnheiten einer ganzen Generation aufgegriffen werden. Weitere Fragen sind: Wie steht es mit der Weiterentwicklung der ökologischen Tierzucht im Bezug auf eine nachhaltigere Einbindung der Tiere in landwirtschaftliche Kreisläufe mit eventueller Zweinutzung? Wie entwickelt sich bei weiter wachsenden Erzeugungs- und Verarbeitungsstrukturen die innere Qualität der Lebensmittel? Können zum Beispiel sogenannte bildschaffende Methoden hier Aufschluss geben? Wie steht es um die Diskrepanz zwischen heimischer Produktion und ständig wachsender Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sowie den daraus resultierenden steigenden Importen? Können Regionen als Gemeinschaft daran arbeiten, den Ökolandbau quantitativ und qualitativ weiterzuentwickeln? Zusammen mit konventionellen Landwirten soll auch die Frage erörtert werden: „Muss man ,Bio sein‘ , um Qualität zu erzeugen?”
Vorträge, Workshops und Diskussionsrunde
Eingeleitet wird die Tagung mit einem Eröffnungsvortrag von Karl Ludwig Schweisfurth, Begründer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten und der Schweisfurth Stiftung, der als einer der prägenden Pioniere der heutigen Biobewegung eine spannende Biografie vorzuweisen hat. Dabei wird sein Motto aufgegriffen: „Lieber halb so viel, aber doppelt so gut!” Abgerundet wird das Wochenende wieder mit einer spannenden und fachlich kompetenten Diskussionsrunde. Bei der Tagung geht es aber nicht nur um die Meinung der Experten – vor allem die Gedanken und Ideen der Junglandwirte selbst sind in Gruppenarbeiten und den diversen Workshops gefragt! Die Öko-Junglandwirte-Tagung wird von der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) veranstaltet und in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Deutschland e.V . organisiert. Verschiedene Bioanbauverbände und Unternehmen unterstützen die Veranstaltung tatkräftig. Die Tagung wird seit 2006 jährlich weitgehend ehrenamtlich von Junglandwirten organisiert, um der kommenden Generation des Ökolandbaus eine Plattform für Fortbildung, Austausch, Diskussion und Vernetzung zu bieten. Nähere Informationen unter www.oeko-junglandwirtetagung.de.