Von Dr. Franz Rueß, LVWO Weinsberg
An der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) Weinsberg erhielten 23 Absolventen der Fachrichtung Obstbau ihre Meisterbriefe. Im anschluss wurde rege über aktuelle Themen diskutiert.
Die Gärtnermeisterinnen und Gärtnermeister des Jahrgangs 2019–2021 feierten zusammen mit ihren Fachlehrern den erfolgreichen Abschluss.
Anfang Juli absolvierten 23 Kandidaten auf dem Obstversuchsgut Heuchlingen die Gärtnermeisterprüfung Fachrichtung Obstbau und erhielten an der LVWO Weinsberg ihre Meisterbriefe. Direktor Dr. Dieter Blankenhorn gratulierte und erinnerte an die schwierigen Unterrichtsbedingungen: Während das erste Schulhalbjahr noch in Präsenz hatte stattfinden können, prägte Online-Unterricht das zweite. Sein Dank galt dem Landesverband für Erwerbsobstbau Baden-Württemberg (LVEO) für dessen Unterstützung und dem Regierungspräsidium Stuttgart für die Organisation der Prüfung.
„Wenn ich einen Hut aufhätte, dann würde ich ihn jetzt vor Ihnen ziehen”, begann Dr. Kurt Mezger vom Regierungspräsidium Stuttgart seine Ansprache. Jede Zeit habe Herausforderungen und „es ist nichts so schlecht, als dass es nicht auch noch für etwas gut ist!” So habe die Coronakrise zu großen Investitionen in die EDV-Ausstattung geführt. Man sei nun an Bildschirmkonferenzen gewöhnt und müsse nicht mehr für kurze Besprechungen lange Anfahrten auf sich nehmen. Technische Hilfsmittel könnten eine Meisterin bzw. einen Meister dennoch nicht ersetzen.
Der Präsident des Landesverbandes für Erwerbsobstbau, Franz Josef Müller, beglückwünschte die frischgebackenen Gärtnermeisterinnen und -meister und rief sie dazu auf, im „schönsten Beruf der Welt” auch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht den Mut zu verlieren, denn „die Gesellschaft braucht uns”.
Fachlicher Austausch
In einer anregenden Talkrunde mit fünf ehemaligen Studierenden aus allen
Obstbauregionen unter Moderation von Dr. Kurt Metzger wurden regionale
Besonderheiten und betriebliche Strukturen amüsant aufgearbeitet und
rege über Biodiversität, restriktiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
sowie den Lernort Bauernhof und Tourismus diskutiert. Einhellig waren
alle der Meinung, dass sich Deutschland nicht zu einem „heilen Garten”
wandeln dürfe, während die Nahrungsmittelproduktion ins Ausland
abwandere. Dahingehend wünschen sich die jungen Fachkräfte mehr
Anerkennung und Wertschätzung für ihre Tätigkeit seitens der
Gesellschaft.
Vor der Meisterprüfung hatten alle Kandidaten den
Ausbildungslehrgang zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für Obstbau”
an der LVWO Weinsberg absolviert. Für herausragende Leistungen in der
Meisterprüfung wurden Julia Heimgartner, Annalena Pfreundtner und
Manuel Lorinser geehrt. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen im produktionstechnischen Bereich und der Betriebswirtschaftslehre.
Die Gärtnermeister/innen Fachrichtung Obstbau:
Jan Böhringer (Ohnholz), Hansjörg Doll (Achern), Tim Fromm (Ohnholz), Lukas Haas (Friedrichshafen), Julia Heimgartner (Markdorf), Jonas Heine (Tettnang), Jan Hornstein (Kressbronn), Lucas Keller (Frickingen), Manuel Lorinser (Ravensburg), Marius Mecking (Hagnau), Waseem Nassif (Ilsfeld), Marc Pfizenmaier (Pfedelbach), Annalena Pfreundtner (Schwabach), Andreas Ruetz (Tettnang), Christian Sauter (Friedrichshafen), Claudio Schäfler (Uhldingen-Mühlhofen), Martin Schmeh (Ravensburg), Andreas Seyfang (Hattenhofen), Christian Sträßle (Bermatingen), Sebastian Walser (Kressbronn), Daniel Wenk (Erfringen-Kirchen), Alexander Willburger (Tettnang), Jürgen Winkler (Albbruck-Buch).