Ministerium: Die Zahlungen laufen an
In einer Pressemitteilung vom 14. Dezember, somit eine Woche später, gibt das MLR folgenden Situationsbericht für die einzelnen Fördermaßnahmen:
In der 49. Kalenderwoche wurde demnach mit der Bewilligung der Förderanträge für steiles Dauergrünland und der Verträge nach der Landschaftspflegerichtlinie begonnen. Es wurden laut MLR landesweit für steiles Grünland rund 4500 Anträge mit einem Fördervolumen von 2,77 Millionen Euro sowie für die Landschaftspflege rund 3300 Anträge mit einem Fördervolumen von 6,92 Millionen Euro bewilligt. Die Auszahlungen erfolgen für beide Programme in der 50. Kalenderwoche, teilt das MLR mit. Weitere Auszahlungen werde es in diesem Jahr für beide Programme in der letzten Dezemberwoche geben.
Bei den Direktzahlungen komme die erste Auszahlung von Basis-, Greening- und Umverteilungsprämie gleich nach Weihnachten, so das MLR weiter. Die Junglandwirteprämie als Teil der Direktzahlungen werde separat im neuen Jahr ausgezahlt.
Ende Dezember erfolgen laut dem Ministerium auch die ersten Zahlungen für die Ausgleichszulage, so dass die Gelder noch vor dem Jahreswechsel bei den Landwirten ankommen sollen. Mit der Bundes- und Landesoberkasse sei vereinbart, dass die Auszahlungen so angewiesen werden, dass die Mittel noch in diesem Jahr auf den Konten der Landwirte sind.
Das MLR macht darauf aufmerksam, dass generell nur abschließend bearbeitete und fehlerfreie Anträge ausgezahlt werden können. Anträge mit einer Betriebskontrolle können demnach in den EU-Verfahren bei den Dezemberzahlungen noch nicht berücksichtigt werden.
In der Pressemitteilung erwähnt das Ministerium, dass dies bei einzelnen Betrieben unter Umständen zu finanziellen Engpässen am Jahresende führen könne. Die Landwirtschaftsverwaltung arbeite deshalb mit Hochdruck daran, die verbleibenden Anträge so schnell wie möglich abzuarbeiten und auszuzahlen. Die unteren Landwirtschaftsbehörden achteten demnach auch auf die wirtschaftliche Situation in den Betrieben, insbesondere auf deren Liquiditätssituation, sofern diese bekannt sei. Das MLR habe deshalb auch die im landwirtschaftlichen Sektor aktiven Banken beziehungsweise deren Spitzenorganisationen angeschrieben und um Unterstützung ihrer Kunden gebeten.
„Ende dieser Woche haben wir die Vor-Ort-Kontrollen insoweit abgeschlossen, dass die kreisweite Auszahlung an zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe möglich ist”, wird Martin Schreiner, Dezernent für den Ländlichen Raum des Ortenaukreises, darin zitiert.
„Ich bin sehr stolz auf mein Team im Landwirtschaftsamt, das beinahe Tag und Nacht und an vielen Wochenenden dafür gearbeitet hat, die aufgetretenen Probleme in Griff zu bekommen”, ergänzt Landrat Frank Scherer.
Zu diesen Problemen äußert sich der Landrat gegenüber der Presse wie folgt: „Wir waren bereit, doch unsere Prüfteams konnten nicht loslegen.” Die erforderlichen Prüfunterlagen seitens des Landes hätten nicht fristgerecht zur Verfügung gestanden und es habe große Probleme mit dem Software-Programm des Landes gegeben. Die Folge war laut dem Landratsamt, dass die Prüfdienste erst drei Monate verspätet in die Betriebe gehen konnten. Dabei habe nach Vorgabe des Ministeriums für Ländlichen Raum das Ortenauer Landwirtschaftsamt anstatt der üblichen fünf bis sieben Prozent in diesem Jahr rund zwölf Prozent der Antrags-Betriebe in Vor–Ort-Kontrollen überprüfen müssen.
Um das zu bewältigen, seien bis zu acht Prüfteams unterwegs gewesen, das Regierungspräsidium Freiburg habe zusätzlich Mitarbeiter abgestellt.
Laut dem Landratsamt haben rund 3300 landwirtschaftliche Betriebe im Ortenaukreis bis zum 15. Mai fristgerecht Anträge auf EU-Fördergelder gestellt.
Die Software-Probleme beim Programm LINA seien, anders als vom Ministerium versprochen, noch nicht komplett behoben. „Die Programme bieten noch nicht alle nötigen Funktionen”, bekräftigt Schreiner.
„Ich hoffe, dass die Botschaft in Stuttgart angekommen ist. Die Fehler in diesem Jahr dürfen sich nächstes Jahr nicht wiederholen. In Zukunft müssen alle notwendigen Unterlagen rechtzeitig zur Verfügung stehen und die Programme für Antragsteller und Behörde stabil und verlässlich laufen”, fordert Landrat Scherer.