Für ein „massives” Programm zur Wiederaufforstung hat sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ausgesprochen. Nach ihren Worten werden mehrere Millionen Bäume zur Wiederbewaldung geschädigter Flächen benötigt.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sieht im Anpflanzen von Bäumen das „effektivste Mittel” gegen den Klimawandel.
Allein durch Waldbrände sei im vergangenen Jahr eine Fläche von insgesamt rund 2500 Hektar verbrannt; das sei so viel wie seit 26 Jahren nicht mehr, erklärte die Ministerin am 9. Juli in Berlin. Neben den Waldbränden haben der Ressortchefin zufolge die Extremwetterereignisse des vergangenen Jahres mit Stürmen und Dürre sowie der anhaltende Borkenkäferbefall zu massiven Schäden geführt. Alle Schadereignisse zusammengerechnet sei hierzulande eine Freifläche von 110000 Hektar durch Waldverlust entstanden. Laut Klöckner könnten die notwendigen Investitionen für das „Mehrere-Millionen-Bäume-Programm” aus dem Energie- und Klimafonds der Bundesregierung kommen. Sie sieht im Anpflanzen von Bäumen das „effektivste Mittel” gegen den Klimawandel.
Erfreut über das vorgeschlagene Programm zur Wiederaufforstung zeigten sich der Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer”, Hans-Georg von der Marwitz, und der Vorsitzende des Verbandes Familienbetriebe Land und Forst, Max Frhr. von Elverfeldt.
„Die Lunge der Gesellschaft”
„Wir begrüßen es nachdrücklich, dass die Bundesregierung
die Brisanz der Situation in unseren Wäldern erkannt hat und eine
Unterstützung für die Wiederaufforstung leisten will”, erklärte der
AGDW-Präsident.
Eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums erklärte, dass sich
Klöckner bei den anstehenden Beratungen der Bundesregierung über
zusätzliche Maßnahmen zum Klimaschutz für den Wald stark mache. Das
Landwirtschaftsministerium setze sich dafür ein, dass für die
notwendigen Investitionen in die Zukunft des Waldes finanzielle Mittel
aus dem Energie- und Klimafonds bereitgestellt würden. Der notwendige
finanzielle Umfang für ein solches Programm wurde nicht genannt.
Klöckner betonte, der Wald sei die Lunge der Gesellschaft, ein
entscheidender Klimaschützer. Wälder seien wie kein anderes System in
der Lage, Kohlendioxid zu speichern. Jährlich werde die Atmosphäre in
Deutschland um 58 Millionen Tonnen CO2 entlastet; das seien rund sechs
Prozent der Emissionen der deutschen Volkswirtschaft. „Umso mehr
beunruhigt mich die aktuelle Situation in unseren heimischen Wäldern;
sie macht mir große Sorgen”, so die CDU-Politikerin. Sie verwies auf
Schätzungen, wonach in den Jahren 2018 und 2019 durch Waldbrände,
Stürme, Dürre
und den Borkenkäfer mehr als 70 Millionen Festmeter Schadholz anfielen. Das sei „dramatisch” für den Baumbestand.