Land und Leute | 03. März 2016

Aufgeschlossen bleiben

Von Claudia Ossa
„Gesund und aktiv älter werden”, lautete das Motto der diesjährigen Bildungs- und Erholungstage 55+, die der LFVS gemeinsam mit dem Bildungshaus Kloster St. Ulrich veranstaltet hat. Die Teilnehmerinnen erfuhren unter anderem, wie wichtig persönliche Kraftquellen sein können.
Gemeinsam mit Bildungsreferentin Claudia Ossa gingen 34 Landfrauen zunächst der Frage nach, welche Denk- und Verhaltensweisen dazu beitragen können, die eigene Gesundheit zu schützen und Krankheitszeiten besser durchzustehen. Dass der Glaube an die eigene Kompetenz und Handlungsfähigkeit sowie eine optimistische Grundhaltung dabei eine ebenso wichtige Rolle spielen wie verlässliche soziale Unterstützung und ein strukturierter Lebensrhythmus, konnten die meisten Teilnehmerinnen aus eigener Erfahrung bestätigen.
Interessante Einblicke gab es in der Backstube Kaiser.
Neben anderen gesundheitsfördernden Faktoren komme der regelmäßigen Bewegung, die abwechslungsreich und immer wieder herausfordernd sein solle, eine wichtige Bedeutung zu, betonte Ossa, denn sie sorge nicht nur dafür, dass Kraft und Beweglichkeit erhalten blieben, sondern fördere auch die gute Durchblutung des Gehirns und das Entstehen neuer Nervenbahnen. Wer seine mentalen Kräfte stärken möchte, solle sich möglichst lange eine gesunde Neugier bewahren und aufgeschlossen bleiben, immer wieder Neues auszuprobieren und zu lernen.
Um sich die persönlichen Kraftquellen wieder bewusst zu machen, begaben sich die Teilnehmerinnen mit Bildungsreferentin Christiane Röcke auf den „Lebensweg St. Ulrich” und erhielten an den einzelnen Stationen Impulse und Gedankenanstöße. Tanzleiterin Iris Beck brachte Körper und Seele der Teilnehmerinnen mit Gruppentänzen und Geschichten in Bewegung. Eine Einführung in die Praxis der Achtsamkeit, kombiniert mit einfachen Yogaübungen und Stille, erhielten die Teilnehmerinnen von Körpertherapeutin Claudia Sieveking.
Hausmittel und Wickel
Zur Stärkung der körperlichen Gesundheit gab Pflegepädagogin Bernadette Bächle-Helde eine praktische Anleitung zur Verwendung von Hausmitteln und Wickeln. Heilpraktikerin Uta Pokorny informierte über das Stoffwechselgeschehen speziell bei Frauen nach der Menopause und gab wertvolle Ernährungstipps.
 Der Arzt Erwin Grom schärfte das Bewusstsein der Teilnehmerinnen für die Frage: „Wie bestimme ich, was medizinisch unternommen werden soll, wenn ich entscheidungsunfähig bin?”, und erörterte, was beim Erstellen einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht bedacht werden sollte. 
Ein besonderer Höhepunkt war der gemeinsame Abend mit den Landfrauen aus St. Ulrich. Renate Petersen-Dittmann brachte trotz später Stunde alle Anwesenden mit ihrem bewegten Gehirntraining noch einmal richtig in Schwung und sorgte gleichzeitig für Konzentration bei der Lösung von kniffligen Aufgaben.
Bei aller Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit warfen die Teilnehmerinnen auch einen Blick über den Tellerrand. So setzten sie sich mit dem Freihandelsabkommen TTIP auseinander, zu dem Bernhard Nägele Hintergrundwissen vermittelte, und lernten die Situation der Menschen in El Salvador kennen, von der Peter Langenstein aufgrund seiner jüngsten Reise berichten konnte.
Die diesjährige Lehrfahrt führte die Teilnehmerinnen in den Betrieb von Kaisers gute Backstube in Ehrenkirchen und in das neue Haus der Bauern in Freiburg.
„Das waren fünf spannende Tage mit guten Referenten und einer sehr harmonischen Gruppe”, resümierten die Teilnehmerinnen einhellig am Ende der Woche. Die nächsten Bildungs- und Erholungstage finden vom 30. Januar bis 3. Februar 2017 am selben Ort statt.