Land und Leute | 11. Februar 2015

Nicht lange fackeln

Von Rita Bolkart
„Wie bediene ich einen Feuerlöscher und wie handle ich richtig bei Brandgefahr?” Dieser Frage gingen die Landfrauen der Raumschaft Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) kürzlich unter fachmännischer Anleitung nach.
„Es geht um nicht weniger als das gesamte Hab und Gut”, machte Roland Wehrle von der Freiwilligen Feuerwehr Triberg klar. Von ihm erfuhren die Frauen alles Wissenswerte rund um die Feuerlöscher. Zuvor stellte er jedoch klar: Im Brandfall muss immer die Feuerwehr alarmiert werden. Dennoch kann in den ersten Minuten der Brandentwicklung ein gekonntes und beherztes Eingreifen viel Leid abwenden. Nach einer Minute reiche eventuell noch ein Glas Wasser, um die Brandquelle eines Wohnungsbrands einzudämmen, nach zwei Minuten muss das ein Zehnlitereimer sein und nach drei Minuten kann nur noch die Feuerwehr effektiv helfen, beschrieb er die Dynamik der Brandentwicklung.
Was hilft bei welchem Brand?
Andrea Kienzler beginnt ihren Löschversuch beim Übungsnachmittag, den die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Triberg für die Landfrauen anboten.
Anhand der Brandklassen erläuterte er den Landfrauen, welche Brände mit den Feuerlöschern bekämpft werden können und was außerdem sinnvoll ist. Für einen Fettbrand riet er zur Branddecke. Das sei nicht nur die beste Lösung, sondern auch die preiswerteste. Bei Gasbränden empfahl er vorrangig, die Gasquelle abzustellen und die Gasflamme ausbrennen zu lassen. Als Einsatzgebiete für die Feuerlöscher eigneten sich feste oder flüssige Brandstoffe. Unabhängig vom Löschmaterial, Schaum oder Pulver, unterschied er die Dauerdrucklöscher von den Aufladelöschern. Diese werden erst beim Einsatz unter Druck gesetzt, erklärte er. An verschiedenen Modellen demonstrierte der Feuerwehrmann diesen Vorgang und ermutigte die Landfrauen, sich mit der Sicherungsvorrichtung des eigenen Feuerlöschers vertraut zu machen, damit das im Ernstfall sitze. Nur, wer in der Handhabung sicher ist, könne effektiv den entstehenden Brand bekämpfen und Schlimmeres verhindern. Ganz praktisch übten die Landfrauen im Anschluss an den theoretischen Teil mit den Pulverfeuerlöschern. Unter  Anleitung löschten sie den brennenden Treibstoff mit unterschiedlichem Erfolg. Während die einen ohne lange zu fackeln den Brand binnen Sekunden gelöscht hatten, kämpften die eher Zögerlichen mit den zurückschlagenden Flammen und mussten ihren Löschversuch ein zweites Mal starten.
Bei der praktischen Übung erfuhren die Landfrauen grundsätzliche Dinge über das Gewicht und die richtige Handhabung der Löscher. Ebenso erlebten sie die Dynamik des Feuers. Während feste Brandherde breit gestreut bekämpft werden sollen, ist bei flüssigen Brennstoffen ein zügiges Abdrängen die richtige Methode. Eine wichtige Erfahrung, so das einstimmige Urteil der Landfrauen.