Land und Leute | 17. Dezember 2014

Dreimal täglich Kurzurlaub

Von Ellen Matzat
Die Bezirksversammlung der Landfrauen Kehl/Hanauerland haben die Helmlinger und Freistetter Landfrauen in der Stadthalle Freistett (Ortenaukreis) als Adventsfeier ausgerichtet. Klinikseelsorger Josef Epp sprach zum Thema „Bevor ich auf der Strecke bleibe – aus tiefen Quellen Kraft schöpfen”.
„Ist die Adventszeit denn nun eine heilige Zeit oder eher eine eilige Zeit?” Mit dieser Frage, die nur zu gut den Nerv der heutigen Zeit traf, begrüßte die Vorsitzende des Bezirks Kehl/Hanauerland, Ingrid Schwörer, die Gäste. Man solle sich kleine Rituale schaffen, um die Hektik zu entschleunigen, zitierte sie einen Text aus der Badischen Bauern Zeitung. „Und unser Bezirkslandfrauentag ist nun schon seit 61 Jahren so ein Ritual in der Adventszeit”, fuhr sie fort.
Sie blickte auf ein äußerst aktives Jahr zurück. So fand zum Beispiel ein Seminar statt, das zeigte, wie eine gute Balance zwischen  Arbeit, Ehrenamt, Alltag und Familie zu halten ist und auch die alltägliche Lebensmittelverschwendung war Thema.  Zudem bereicherten die 13 Ortsvereine das Leben im Hanauerland, sei es durch Weiterbildung, Gymnastikstunden oder Ausflüge.
Ulla Reichmann hatte als "verletzte Skiurlauberin" mit blauem Auge die Lacher auf ihrer Seite
Bevor Bürgermeister Michael Welsche, Landtagsabgeordneter Willi Stächele, Mareike Schubert als Vertreterin des Landwirtschaftsamtes und Horst Körkel als Vertreter des BLHV die Landfrauen für Ihr Engagement lobten, sorgten die „Notenhopser” der Grundschule Helmlingen als Nikoläuse für vorweihnachtliche Stimmung.
Josef Epp wandte sich in seinem vielbeachteten Vortrag an sein Publikum: „Ich möchte Sie ermutigen dreimal am Tag einen kleinen Kurzurlaub zu machen: Den ersten ganz egoistisch für sich selbst, indem Sie sich etwas Gutes tun, den zweiten um eine Beziehung zu pflegen und als drittes, nehmen Sie sich die Luxuszeit der Stille, um nachzudenken. Und wenn Sie dann erfahren, dass das Leben auch schön ist, Sie nicht allein sind und sich Sinn auftut, dann bleiben Sie nicht auf der Strecke.”
Die Frauen vom Turnerbund Freistett führten einen schwungvollen Tüchertanz auf und Ulla Reichmann hatte als „verletzte Skiurlauberin” mit blauem Auge die Lacher auf ihrer Seite. Mit einem Gedicht „Über die Zeit” von Petra Ludwig von den  Helmlinger Landfrauen endete das Programm.
Ultraschallgerät und Frauenhaus
 Eine Spende von 495,50 Euro ging zu gleichen Teilen an die „Leser Helfen”-Aktion der Mittelbadischen Presse, mit der ein mobiles Ultraschallgerät für nierenkranke Kinder angeschafft werden soll, und an das Frauenhaus in Offenburg, in dem Frauen vor häuslicher Gewalt Zuflucht finden.