Wechselvolle Geschichte der Illenau
Aber auch musikalische Therapien gehörten zum Alltag der Illenau, genauso wie die Kunst. Bilder von Carl Sandhaas, Franz Karl Bühler und Helena Philomena Maisch weisen darauf hin. Düster wird es mit der Zeit des Nationalsozialismus. Kleine Holztäfelchen erinnern an die ermordeten Patientinnen und Patienten. Missbraucht wurde das so geräumte Gebäude als Reichsschule für Volksdeutsche. Erst für Mädchen aus Südtirol, dann für etwa 50 verschleppte polnische Mädchen, die hinter Gittern leben mussten. Eindrucksvoll sind die Aussagen von Augenzeugen. Auch die Oberacherner Landfrauen wussten dazu einiges.
Wie viel Zeit und immense Geduld Andrea Rumpf in die umfangreiche Recherche investiert hatte, beeindruckte die Frauen. Nach der Führung sprachen sie nochmals über die großartigen Anfänge der Illenau, die einst Maßstäbe setzen sollte für eine bessere, humanere Zukunft auf dem Gebiet der Psychiatrie. Aber auch der entsetzliche Euthanasieerlass, demzufolge unter den Nazis die Kranken von der Illenau zur Tötungsanstalt Schloss Grafeneck im Kreis Reutlingen gebracht wurden, die Zeit als Nationalpolitische Erziehungsanstalt und später als Kaserne sowie die Entwicklung und Sanierung der Gebäude, die heute unter anderem das Illenau Arkaden Museum beherbergen, waren Thema.