Land und Leute | 07. August 2014

Spannende Tour nach Magdeburg

Von Barbara Kress
50 Landfrauen aus Südbaden machten sich unter der Leitung der Ihringer Landfrau Trudl Gugel auf den Weg nach Magdeburg. Sie hatte die Fahrt zum Deutschen Landfrauentag gemeinsam mit dem Agrardienst Baden organisiert. Unterwegs galt es viel zu entdecken.
Auf der Fahrt besichtigten die Frauen in Lindig kurz vor Jena ein 300 Jahre altes historisches Bauernhofgebäude. Die Betriebsinhaberin des „Lehmhof-Lindig” hat die historischen Gebäude ihrer Eltern in eine öffentlich-kreative Begegnungsstätte mit Hofcafé und Ferienwohnungen verwandelt. Kinder und Erwachsene können dort an Workshops zum Thema Lehm als Baustoff, Gestaltungs- und Gesundheitsmittel teilnehmen. Zudem können Gäste bei einer Tasse Kaffee und einer Lehm-Anwendung im Wellness-Bereich entspannen.
Spannende Pflanzenproduktion
In der Lutherstadt Wittenberg bestaunten die Landfrauen auch das Denkmal Lucas Cranachs.
Interessant war auch der Besuch des Unternehmens Agro Bördegrün. Hauptbetriebszweig ist die Pflanzenproduktion in den Bereichen Getreide, Zuckerrüben, Raps und Hülsenfrüchte. Außerdem gehören eine Tankstelle und eine Betreuung und Instandsetzung von landwirtschaftlichen Maschinen dazu. Daneben gibt es eine Firmenkantine samt Partyservice. Das 1992 gegründete Unternehmen wurde auf einer ehemaligen „Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft”, kurz LPG, aufgebaut. Die Dimension, in der hier gewirtschaftet wird, ist beachtlich: 2865 Hektar Land sowie zusätzlich 1072 Hektar Pachtfläche.
Einblicke in die deutsche Geschichte bot die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, zu der das Grenzdenkmal Hötensleben zählt. In Hötensleben befindet sich eins der letzten Teilstücke der einstigen innerdeutschen Grenze, die direkt an den Häusern des Ortes errichtet worden war.
Viel Freude machte auch ein Besuch bei einer regionalen Landfrauengruppe. Die Südbadnerinnen präsentierten eine Bilder-Reise durchs Ländle, inklusive Prosecco und Wein aus den verschiedenen Anbaugebieten.
Auch Wittenberg mit seiner aufwendig sanierten Innenstadt war als Geburtsort der Reformation einen Halt wert.  
Freilichtmuseum Ferropolis
Die Gruppe besuchte darüber hinaus das Freilichtmuseum Ferropolis – Die Stadt aus Eisen. Fünf vor der Verschrottung bewahrte Braunkohle-Bagger erinnern dort auf einer Halbinsel am Gremminer See an eine längst untergegangene Industrieepoche.
Für die Elbe mit ihrem Wasserstraßenkreuz, dem Mittellandkanal und für eine Stadtführung durch Magdeburg blieb nur kurz Zeit, denn der Höhepunkt der Fahrt war der Landfrauentag mit  2500 Teilnehmerinnen. Zu der Veranstaltung zählten Ehrungen, Vorträge und ein gelungenes Rahmenprogramm. Auf der Rückreise staunten die Frauen über ein Meer von Millionen Rosenblüten im Europa-Rosarium Sangershausen.