Land und Leute | 03. Dezember 2015

Prüfung zum Landwirtschaftsmeister bestanden

Von Petra Littner
Elf junge Männer und Frauen erhielten ihre Meisterbriefe im Beruf Landwirt. Bei der Feier im Regierungspräsidium Freiburg wurden zudem 18 Agrar-Betriebswirte mit silbernen Urkunden ausgezeichnet
Abteilungsdirektor Blaeß und BLHV-Präsident Räpple (von links) sowie Regierungs-Vizepräsident Ficht und Bildungsreferent Lehmann (von rechts) gratulierten den Landwirtschaftsmeisterinnen und -meistern
Feierliche Stimmung herrschte im Schwarzwaldsaal des Regierungspräsidiums Freiburg, wo Dieter Blaeß, Direktor der Landwirtschaftsabteilung, zur Verleihung der Meisterbriefe im Beruf Landwirt viele Gäste willkommen hieß. Die Abschlussfeier sei  das Ziel einer intensiven Lehrzeit, so Blaeß. Auch Regierungs-Vizepräsident Klemens Ficht hatte es sich nicht nehmen lassen, zur traditionellen Feier zu kommen. „Landwirtschaft ist die Basis der 14 grünen Berufe”, betonte er.  Die Zahl der Meisterbrief-Anwärter sei in den vergangenen Jahren konstant, was Ficht als Beleg für die unveränderte Attraktivität des Berufs Landwirt wertete. Bäuerinnen und Bauern seien aber auch großen Herausforderungen ausgesetzt, beispielsweise hinsichtlich veränderter Klimaverhältnisse und schwindender gesellschaftlicher Akzeptanz. 
Landwirtschaft sicht- und erlebbar machen
Das Bild der modernen Landwirtschaft wird maßgeblich von deren Kritikern gezeichnet”, bedauerte Ficht. Deshalb müsse man sie sichtbar und erfahrbar machen. „Werben Sie in eigener Sache”, so Ficht. Er empfahl außerdem, Netzwerke auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene auf- und auszubauen. Hier, im Dreiländereck, biete sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Praktikum und Ausbildung sowie für den Empfang von Berufsschulklassen an.
Musikalisch durch das Bläserquartett des Musikvereins Freiburg-Zähringen umrahmt, erhielten schließlich zwei Frauen und neun Männer  ihre Meisterbriefe. Dazu gratulierte auch der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands, Werner Räpple. Ihm sei angesichts der guten Ausbildung nicht bange um die Landwirtschaft. Räpple ermahnte aber auch, aktuelle Probleme nicht nur zu beklagen, sondern  sich öffentlichen Diskussionen zu stellen und für Aufklärung zu sorgen. Sein Aufruf: „Öffnen und zeigen Sie Ihre Höfe.”
Bildungsreferent Helmut Lehmann, der die Jungmeister auf die Prüfung mit vorbereitet hatte, bezeichnete die Übergabe der Meisterbriefe als vorgezogenes Weihnachtsfest. Die Urkunden seien allerdings kein Geschenk, sondern mit viel Arbeit und herausragenden Leistungen verbunden. Aus dem kompakten Leistungsfeld trat Felix Ruf aus Bad Krozingen mit der Prüfungsnote 1,9 besonders hervor. „Wir haben nun die letzte Hürde genommen”, kommentierte Johannes Bohrer im Namen der Meisterklasse die zurückliegenden drei Ausbildungsjahre. Jetzt sei man motiviert, das verzerrte Bild der Landwirtschaft zurechtzurücken, das Vertrauen der Konsumenten zurückzugewinnen und dem „Verramschen” von Lebensmitteln Einhalt zu gebieten. „Wir schaffen das”, sagte Bohrer aus voller Überzeugung.
Frisch gebackene Landwirtschaftsmeister
Die folgenden Personen haben die Prüfungerfolgreich absolviert: Johannes Bohrer aus Breisach-Oberrimsingen, Tobias Gräbling (Breisach-Gündlingen), Christoph Herling (Jostal), Christian Kropp (Kehl-Querbach), Ann-Kathrin Martig (Königsbach-Stein), Daniel Reif (Schopfheim-Wiechs), Florian Rueb (Neuenburg), Felix Ruf (Bad Krozingen-Tunsel), Patrick Sauer (Appenweier), Anna Vogelbacher (Lenzkirch) und Jochen Zimmermann (Freiamt-Mußbach).
Seit 25 Jahren Agrar-Betriebswirte
Zur Feierstunde waren auch viele Landwirte gekommen, die vor 25 Jahren die Prüfung zum Agrarbetriebswirt absolviert hatten. Als erster von insgesamt sieben Jahrgängen, die an der  Modell-Fachschule in Emmendingen-Hochburg ausgebildet wurden, erhielten sie eine silberne Urkunde: Richard Auer aus Eigeltingen-Heudorf, Rainer Bank (Kirchzarten), Wolfgang Blaser (Salem-Weildorf), Wolfgang Errerd (Emmendingen), Bernd Eßlinger (Lahr), Günter Heer (Blumberg-Nordhalden), Martin Hembach (Donaueschingen), Matthias Hörtner (Engen-Biesendorf), Arthur Martin Jäkle (Hilzingen-Schlatt), Andreas Kimmig (Ottenhöfen), Anton Rombach (Stegen-Eschbach), Heinz Schächtele (Freiburg-Tiengen), Rolf Siegwald (Nordleda), Markus Stemmer (Steißlingen), Günter Steuer (Blumberg), Klaus Vossler (Niedereschach), Michael Wangler (Konstanz), Erich Weiberle (Sachsenheim-Ochsenbach).