Land und Leute | 07. Dezember 2017

Als Meister Können und Werte weitergeben

Von Hans Hörl
Im Regierungspräsidium Freiburg erhielten 34 Junglandwirte der Fachschulen in Emmendingen und Donaueschingen ihren Meisterbrief. Viele Gäste gratulierten und riefen die Absolventen zu berufsständischem Engagement auf.
In einer Feierstunde wurden die Abschlussurkunden an die frischgebackenen Landwirtschaftsmeister überreicht.
„Wer Prüfer war, weiß, was verlangt wird”, äußerte Abteilungspräsident Dieter Blaeß vom Regierungspräsidium Freiburg anlässlich der Verleihung der Meisterbriefe an eine junge Landwirtin und ihre 33 männlichen Pendants, darunter ein Winzer. Er freue sich, so Blaeß, dass mit Donaueschingen und Emmendingen-Hochburg zwei Fachschulen für Landwirtschaft die Raumschaft abdeckten und er jeweils 17 Absolventen von beiden Standorten begrüßen könne. Daneben würdigte er die Absolventen der Modellfachschule Emmendingen-Hochburg, die von 1989 bis 1996 betrieben wurde  und den Standort Emmendingen als Bildungszentrum stabilisiert habe. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer rief die jungen Meister auf, Ausbildungsplätze zu schaffen: „Nutzen Sie die Chance, Ihr praktisches Können und Ihre Werte weiterzugeben!” Das Gelernte müsse nun in Betriebsplanung, Finanzierung, Produktionstechnik und Unternehmensführung umgesetzt werden. Ihr Appell: „Seien Sie sich stets bewusst, dass Sie Vorbildfunktion für den Berufsstand haben.” Darüber hinaus rief sie zum Dialog zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft auf. Und: „Engagieren Sie sich bei der Landjugend, der ‚AG Junger Bauern‘ und bei grenzüberschreitenden Institutionen, ermuntern Sie zur Ausbildung im benachbarten Ausland und klinken Sie sich beim Interreg-Projekt für Agrarökologie mit Frankreich und der Schweiz ein! Die Region am Oberrhein ist prädestiniert dafür, zu zeigen, dass wir gemeinsam vieles besser können!” Schäfer lud zudem zu   Infoveranstaltungen der Unteren Landwirtschaftsbehörde und Fortbildungsseminaren des BLHV in St. Ulrich ein. Anschließend überreichten die  Regierungspräsidentin und BLHV-Vizepräsident Karl Silberer unter musikalischer Begleitung durch das Bläserquintett „Sonara Tubis” die Meisterbriefe.
 
Ehrung für besondere Leistungen
Ehemalige Absolventen erhielten den Silbernen Meisterbrief.
Als Jahrgangsbeste zeichnete Bildungsreferent Helmut Lehmann (RP Freiburg) Manuel Waldvogel und Florian Wursthorn mit Buchpreisen aus. Als Vertreter der Absolventen sprach Manuel Waldvogel: „Wir haben in der Fachschule viel Neues gelernt, Altes aufgefrischt und verbessert. Wir haben über den betrieblichen Tellerrand hinausgeblickt durch Betriebsbesichtigungen und Lehrgänge.”  Die Urkunde dürfe aber nicht nur über der Eckbank hängen, betonte Waldvogel. Gefordert sei, den Betrieb stetig zu überprüfen und beispielsweise durch neue Standbeine weiterzuentwickeln. „Fortschritt bedeutet Veränderung, Stillstand ist Rückschritt.”  „Wer meint, den beruflichen Weg alleine gehen zu können, liegt falsch”, begann Karl Silberer seine Ansprache, die er mit dem Aufruf verband, sich im BLHV für den Berufsstand einzusetzen. Der Bauernverband sei für die Wünsche der Jungen offen und habe zum Beispiel die Stelle einer Bildungsreferentin geschaffen. Von den Junglandwirten wiederum erwarte man Engagement  in Verband, Gesellschaft und Staat. Abschließend bat Helmut Lehmann die jungen Meister: „Prägen Sie ein positives Bild von Ihrem Berufsstand!  Und überlegen Sie, ob Sie nicht Mitglied im Prüfungsausschuss oder Ausbildungsbetrieb werden wollen!”
Walter Otto Schneider (Mitte) legte die Meisterprüfung vor 50 Jahren ab. BLHV-Vizepräsident Silberer und Regierungspräsidentin Schäfer gratulierten.
Dank galt auch den Jubilaren der Modellfachschule sowie Walter Otto Schneider, der auf 50 Jahre als Meister zurückblicken kann. Laut dem aus Ulm stammenden Otto Schneider war man früher genauso gefordert  wie die heutige Jugend. Den silbernen Meisterbrief erhielten Ralf Brodscholl aus Geisingen, Friedbert Freund (Lobbach), Wolfram Haas (St. Georgen), Gerhard Huber (Oppenau), Thomas Mantel (St. Märgen), Matthias Merz (Gundelfingen), Andreas Rein (Breisach), Josef Scheidler (Glottertal), Karlheinz Schmidt (Neuenburg), Rudolf Schönit (Buchen) und Raymond Wiedel (Triberg). 
Die neuen Landwirtschaftsmeister:
Markus Benz, Simon Binder, Karsten Furrer (Schwanau), Nicolas Büche (Stühlingen), Lukas Burkard (Dunningen), Wolfram Cammerer (Bad Krozingen), Sascha Fischer (Bräunlingen),  Lukas Gleichauf (Blumberg), Markus Grathwohl (Hartheim), Philipp Hegge (Hohenfels), Niklas Hug, Daniel Waldvogel (Breitnau), Samuel Jakob (Ihringen), Martina Kadas (Ühlingen-Birkendorf), Michael Kaiser (Albbruck), Christian Loks, Andreas Schwär  (St. Märgen), Lukas Lorenz (Wittnau), Toni Müller (Niedereschach), Matthias Pfaff (Schluchsee), Jens Reuter, Markus Roth (Neuried), Louis Scherzinger (Löffingen), Simon Schlayer (Umkirch), Florian Schumacher (Denkingen), Markus Schwer (Schönwald), Philipp Steinhart (Stegen), Manuel Waldvogel, Florian Wursthorn  (Titisee-Neustadt), Marco Waltersbacher (Achern), Sebastian Wangler (Schuttertal), Simon Weber (Gaienhofen), Johannes Wehrle (Hohentengen).