Land und Leute | 05. Oktober 2017

Viehscheid, Selbstvermarktung und mehr

Von Andreas Lorenz

Zwei Tage lang machten Landjugendliche aus Südbaden das Allgäu unsicher. Das erste Ziel war der Viehscheid in Oberstdorf. Hunderte von geschmückten Tieren trafen nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt auf sechs Alpen auf dem Viehscheidplatz ein. Ihr Geläut war weithin zu hören. Tags drauf besuchte  die Gruppe  den Betrieb Besler in Schwand und  besichtigte  einen neuen Boxenlaufstall mit integrierter Heuhalle für 50 Kühe. Besler erläuterte die Betriebsphilosophie und gab Einblicke in die Heumilch- und Käseproduktion. In der Hofkäserei werden jährlich rund. 45 Tonnen Bergkäse produziert.
Von dort aus ging es zu Fuß zur Skiflugschanze. Mit dem Aufzug gelangten die Landjugendichen  auf den höchsten Punkt. Dort hatten sie eine eindrucksvolle Aussicht über den Freibergsee, ins Biergsauer Tal bis ins tiefe Allgäuer Oberland.
Kaum wieder auf dem Boden ging es zum Käshüs, ebenfalls in Oberstdorf gelegen. Der Selbstvermarktungsbetrieb mit zwölf Braunviehkühen produziert im Jahr etwa 13 Tonnen Bergkäse (Heumilch) und vermarktet diesen zu 90 Prozent direkt aus der eigenen Sennstube (Gastwirtschaft). Nach reichhaltigem Vesper folgte eine Betriebsführung durch den Käsekeller und die Käsereien. Dort erzählte der Betriebsleiter von den Anfängen der Selbstvermarktung und seiner kritischen Sicht der Dinge gegenüber Ausgleichszahlungen. Als Abschluss der Reise ging es auf dem Heimweg ins Hopfenmuseum nach Tettnang. Viel Interessanter gab es dort zu erfahren, zumal  die Hopfenernte auf Hochtouren lief.

Bunt geschmückt zog das Vieh ins Tal.