Politik | 23. April 2020

Keine Erhöhung der kurzfristigen Beschäftigung auf 180 Tage

Von AgE
Forderungen nach weiteren Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften werden nicht erfüllt. Der Koalitionsausschuss von CDU/CSU und SPD hat gestern keine Beschlüsse gefasst, die in diese Richtung gehen.
Weitere Erleichterungen für die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften sind nicht in Sicht.
Damit bleibt es unter anderem bei der geltenden Frist von 115 Tagen für die kurzfristige und somit sozialversicherungsfreie Beschäftigung. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte sich am Wochenende für eine Ausdehnung auf 180 Tage ausgesprochen. In der Unionsfraktion fand sie dafür Unterstützung.
In der SPD stieß der Vorstoß hingegen auf Ablehnung. Der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Rainer Spiering, hatte im Vorfeld der Koalitionsausschusssitzung davor gewarnt, nach der bereits erfolgten Erhöhung von 70 auf 115 Tage den Bogen zu überspannen. Eine Anhebung auf sechs Monate und eine mögliche Übertragung auf andere Bereiche hätten dem SPD-Politiker zufolge möglicherweise gravierende Auswirkungen auf das Sozialsystem insgesamt.
Keinen Widerhall fand zudem die Forderung aus der Landwirtschaft, die Hinzuverdienstgrenzen für Kurzarbeiter weiter anzuheben. Zwar beschloss der Koalitionsausschuss, ab 1. Mai bis 31. Dezember 2020 die bereits bestehenden Hinzuverdienstmöglichkeiten mit einer Hinzuverdienstgrenze bis zur vollen Höhe des bisherigen Monatseinkommens für alle Berufe zu öffnen. Für die Landwirtschaft gilt diese Regelung allerdings bereits.