Kartoffelernte unbefriedigend
Bezüglich Ertrag und Qualität besteht nicht nur in Deutschland ein erhebliches Nord-Süd-Gefälle, sondern in ganz Europa. Aus fast allen Regionen wird berichtet, dass der Anteil an grünen Knollen, solchen mit Wachstumsrissen und Rodebeschädigungen wesentlich höher ist als üblich. Dadurch könnten rund 10 % der Speisekartoffelernte im Futter landen und nicht in der Tüte.
Die Anbaufläche in Deutschland hat mit rund 235500 ha einen neuen Tiefstand erreicht. Gegenüber dem Vorjahr liegt das Minus bei 0,5%. Im Bundesdurchschnitt wurde ein Ertrag von 43,2 t/ha errechnet, 0,8% weniger als im langjährigen Mittel.
Als insgesamt enttäuschend wertet auch Martin Hauß, stellvertretender Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Früh- und Spätkartoffeln in Baden-Württemberg, die diesjährige Kampagne aus regionaler Sicht. Die Erträge waren knapp durchschnittlich, das Statistische Landesamt rechnet mit 350 dt/ha. Aber Qualitätsprobleme, vor allem druch den Drahtwurm, machten den Erzeugern im Südwesten einen Strich durch die Rechnung. Die Frühkartoffel-Kampagne lief noch etwas besser, weil weniger durch Qualitätsprobleme geprägt. „Wir brauchen etwas gegen den Drahtwurm”, zieht Hauß ein Fazit. Auch ordentliche Erzeugerpreise von derzeit 14 bis 16 Euro/dt für Einlagerungsware bzw. 50 Euro für Öko-Ware könnten die gravierenden Ausfälle und den hohen Sortieraufwand nicht ausgleichen.