Der Jungunternehmertag Weinbau weckte offensichtlich bei vielen Jungwinzerinnen und Jungwinzern Badens die Lust, auf Verbandsebene ehrenamtlich aktiv zu werden.
An Thementischen diskutierten die Teilnehmer aktuelle Fragen.
Mit dem gelungenen „Jungunternehmertag Weinbau” im vergangenen Dezember konnte offenbar die Lust, auf Verbandsebene ehrenamtlich tätig zu werden, bei einigen jungen Winzern und Winzerinnen geweckt werden. So kamen rund zwanzig Personen zusammen, um ein neues ‚Team Weinbau‘ im Bund Badischer Landjugend zu gründen. Allen voran Miriam Kaltenbach, amtierende Badische Weinkönigin und neuestes Vorstandsmitglied im BBL. Sie ist nun zuständig für den Weinbaubereich und Vertreterin der Jungwinzer im Verbandsausschuss des Badischen Weinbauverbands. Nach einer Vorstellungsrunde wurde über Themen diskutiert, die beim Jungunternehmertag aufgekommen waren. Darunter Weinbaupolitik, Weinbauverband und Netzwerk. Nach der Diskussionsmethode „Worldcafé” diskutierten die Teilnehmer an drei Tischen jeweils ein Thema. Oft genannt wurde, dass der Zusammenhalt untereinander gestärkt werden müsse. Dies wollen die Jungen für ihre Generation erreichen, indem sie regelmäßige Treffen und Veranstaltungen wie Weingutsbesuche, Lehrfahrten, Themenabende zur Hofübergabe, Selbstständigkeit und Konfliktmanagement anbieten. Auch der Jungunternehmertag soll im kommenden Dezember wiederholt werden.
Zu viel Tradition, zu wenig Innovation
Am Thementisch „Weinbauverband” war zu erkennen, dass sich viele
Teilnehmer eine Verjüngungskur wünschen. Punkte wie mangelnde
Öffentlichkeitsarbeit, das Fehlen in Sozialen Medien, starre Regelungen
und undurchdringbare Strukturen tragen dazu bei, dass sich die junge
Generation nicht mit ihrem Verband identifiziert. „Zu viel Tradition, zu
wenig Innovation”, so ein Teilnehmer.
Weinbaupolitisch drückt der
Schuh bei den Themen Düngeverordnung, Pflanzenschutz, GU-Baden,
Weinwerbung und der 70-Tage-Regelung. Wichtig an dem Abend war der Blick
von außen. ‚Von außen‘ bedeutet in diesem Fall von Personen, die nicht
mit dem Weinbau aufgewachsen sind. Ähnlich wie in der Landwirtschaft
sitzen in den Berufsschulklassen immer mehr Azubis ohne
landwirtschaftlichen Hintergrund. Bedenkt man den Strukturwandel, ist
diese Entwicklung allerdings sehr erfreulich und ebenso erforderlich.
Für alle Beteiligten in der Weinbranche bedeutet dies jedoch auch, dass
Themen angepasst werden müssen. Um das Netzwerk zu vergrößern, wurden
für jede Region Kontaktpersonen benannt, die über Veranstaltungen des
Teams Weinbau informieren: Markgräflerland: David Gehmann;
Kaiserstuhl/Tuniberg: Baris Demirel; Breisgau: Miriam Kaltenbach; Ortenau: Victoria Lorenz und Verena Herbster, zurzeit Studentin in
Neustadt (Pfalz). Für den Bodensee und Kraichgau werden noch
Kontaktpersonen gesucht, die sich unter Tel. 0761/27133-554 (BBL) melden
können.