Land und Leute | 31. Oktober 2018

Abschluss gebührend gefeiert

Von Petra Littner
Insgesamt 77 Absolventinnen und Absolventen in den Berufen der Hauswirtschaft erhielten in Offenburg ihre Abschlussurkunden. Im Rahmen der Feier wurden zudem Goldene und Silberne Meisterbriefe verliehen.
Abteilungspräsident Dieter Blaeß vom RP Freiburg (rechts) überreichte die Urkunden an die Absolventen.
Eine markante Besonderheit der hauswirtschaftlichen Berufe ist deren Vielseitigkeit. Das weite Feld umfasst Kochen, Bügeln, Reinigen und Dekorieren, aber auch kaufmännische Aufgaben und die Betreuung von Menschen. Und zwar in nahezu allen Bereichen des Lebens. Sei es in sozialen Einrichtungen, im Gesundheitswesen,  in Pflegeheimen, der Gastronomie oder auch in privaten Haushalten. Dabei steige der Bedarf  an geschultem Personal zusehends, betonte Katrin Fackler vom Regierungspräsidium Freiburg, das zur Abschlussfeier an den Haus-  und Landwirtschaftlichen Schulen in Offenburg eingeladen hatte. Es sei wichtig, für diesen unentbehrlichen, zukunftsorientierten Beruf zu werben, betonte Anita Munz (Vorsitzende des Landesverbands hauswirtschaftliche Berufe). Er biete auch Quereinsteigern, beispielsweise nach der Familienpause oder bei beruflicher Neuorientierung, hervorragende Perspektiven.
Den qualifizierten Abschluss kann man derweil auf verschiedenen Wegen erreichen. Unter anderem bieten auch Volkshochschulen vorbereitende Kurse an und man kann mit mehrjähriger Berufserfahrung zur Prüfung zugelassen werden. „Fachpraktiker der Hauswirtschaft”, auch bekannt als „Hauswirtschaftshelfer/in”, bezeichnet zudem ein niederschwelliges Angebot für Tätigkeiten unter Anleitung, bei denen man weniger Verantwortung trägt. 23 Auszubildende hatte sich für diese Berufsrichtung entschieden und wurden im Rahmen der Feier geehrt. Als Jahrgangsbeste mit der Durchschnittsnote 1,4 wurde Constance Maier aus  Bösingen (Ausbildungsbetrieb: Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn) besonders gewürdigt. Daneben absolvierten 54 Hauswirtschafterinnen (vier ländlich/50 städtisch) die dreijährige duale Ausbildung. Mit besonderen Leistungen glänzten dabei Annika Harteker aus  Rottweil (HWS städtisch, Note 1,3, Ausbildungsbetrieb: Vinzenz von Paul Hospital, Rottweil) und Julia Sauter aus Au (HWS ländlich, Note 2,1, Ausbildungsbetrieb: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg).
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen indessen aus den Landkreisen Lörrach, Waldshut, Konstanz, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg, dem Ortenaukreis und Schwarzwald-Baar-Kreis  sowie den Landkreisen Rottweil und Tuttlingen. Ihre Ausbildungsstätten waren dabei ebenso unterschiedlich, wie es vielfältige Einsatzbereiche in der Hauswirtschaft gibt. 
Meisterbriefe
Auch Goldene und Silberne Meisterbriefe wurden überreicht.
Besonders gewürdigt wurden auch Jubilarinnen, die vor 25 beziehungsweise 50 Jahren die Meisterprüfung in Hauswirtschaft abgelegt hatten. Vier Goldene und elf Silberne Meisterbriefe überreichte Dieter Blaeß, Abteilungspräsident Landwirtschaft am RP Freiburg.
Viele Wege führen zur Hauswirtschaft
Mit drei Frauen, die ihren Beruf jederzeit wieder wählen würden, kam Maria Gille von der Fachschule für Landwirtschaft im Ortenaukreis  (links) während der Hauswirtschafts-Abschlussfeier in Offenburg ins Gespräch. Dabei schilderten  Lena Geiger aus Gengenbach (HWS städtisch), Daniela Hils aus St. Georgen (HWS ländlich) und Anja Doll (Ausbilderin) ihre  unterschiedlichen Gründe, die sie zu dieser Berufswahl bewegt hatten. So war für Lena Geiger nach einem Praktikum klar, dass sie mit der Hauswirtschaft die passende Tätigkeit gefunden hatte, während Daniela Hils nach der Familienpause das Angebot der Fachschule Donaueschingen nutzte und nun als Quereinsteigerin die Prüfung absolvierte. Ausbilderin Anja Doll zeigte hingegen Karrieremöglichkeiten auf, die sie ergriffen hatte.