Hogan nannte „solide gemeinsame Elemente” für die
Konditionalität. Einer möglichen Verwässerung der Standards für einen
„Guten Landwirtschaftlichen und Ökologischen Zustand” (GLÖZ) lehnte der
Agrarkommissar strikt ab. Das von ihm vorgeschlagene neue Element der
Ökoregelungen müsse in jedem Mitgliedstaat verbindlich gelten,
unterstrich Hogan.
Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sprach sich zum
wiederholten Mal für eine Stärkung der geplanten Ökoregelungen im Rahmen
der GAP nach 2020 aus. Konkret plädierte die CDU-Politikerin dafür, den
Landwirten zukünftig „ein Top-Up für zusätzliche Umweltleistungen” zu
zahlen. Überdies sollten nach ihrer Ansicht die Eco-Schemes in der
Ersten Säule für alle Mitgliedstaaten verpflichtend eingeführt und mit
einem Mindestbudget ausgestattet werden. Die betreffenden Zahlungen
müssten von einer eventuellen Kappung und Degression ausgenommen werden,
forderte Klöckner.
Zugleich will sich Berlin für höhere Anforderungen bei der Konditionalität einsetzen. Ein Schlüsselelement der Konditionalität
sieht die Ministerin in den nicht-produktiven Flächen wie beispielsweise
Brachflächen, Kleingewässer oder Hecken. Klöckner will, dass EU-weit
ein für alle verbindlicher Mindestanteil dieser Flächen festlegt wird.
Auch Landschaftselemente, die nicht der Konditionalität unterliegen,
sollten ihr zufolge Teil der förderfähigen Flächen sein.
Ausnahmeregelungen für Kleinerzeuger lehnt die
Bundeslandwirtschaftsministerin weiterhin ab: Der Umwelt- und
Klimaschutz sei eine Aufgabe für alle landwirtschaftlichen Betriebe.
Des Weiteren forderte die deutsche Ressortchefin, dass bestehende
Regelungen, die kontraproduktiv für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz
seien, abgebaut werden. Ein gutes Beispiel dafür sei das Grünland. Hier
müsse künftig vermieden werden, dass die Landwirte Grünland vor dem
Ablauf der Fünfjahresfrist umbrechen und dann verstärkt CO2 freisetzen
würden, nur um so den Status Dauergrünland zu vermeiden, so die
Ministerin.
Für eine strikte Linie in Sachen Umwelt- und Klimaschutz plädierte auch
der spanische Landwirtschaftsminister Luis Planas Puchades. Unterstützt
wurde ein strenger Kurs auch von Portugal und Schweden. Kritischer
äußerten sich in diesem Punkt unter anderem Italien, Polen, Ungarn und
Malta. Italiens Landwirtschaftsminister Gian Marco Centinaio plädierte
dafür, die Ökoregelungen nur freiwillig anzubieten. Mögliche
Anforderungen im Rahmen der Konditionalität, wie beispielsweise eine
verpflichtende Fruchtfolge, verwarf der Lega-Politiker als „zu
kompliziert”.