„Das Engagement der Kirche im ländlichen Raum ist ein wichtiges. Es gibt viele Dinge, die man politisch nicht lösen kann”, würdigte Landwirtschaftsminister Peter Hauk die Verdienste der Kirche und die von Hermann Witter persönlich.
„Es gibt viele Dinge, die man politisch nicht lösen kann, die
auf der emotionalen Ebene spielen”, hob Hauk dabei auf das Wirken von
Menschen ab, für die Hermann Witter an diesem Tag beispielhaft und
vorbildlich stand. „Er hat Menschen begleitet”, hob der Minister
hervor.
Hauk legte in seiner Rede ein Bekenntnis zum bäuerlichen Familienbetrieb
ab, sieht diesen aber mit Blick in die Zukunft gefährdet. „Es gibt eine
Tendenz zu Großstrukturen. Ob die aber besser sind als die
Familienstrukturen, ist die Frage”, warf der Minister in den Raum. Wichtig sei, so der Minister philosophisch, nicht stets das Maximale
anzustreben und einzufordern, sondern das Optimale.
BLHV-Präsident Werner Räpple würdige Hermann Witter und sein Wirken in
Südbaden bildhaft als Baum „mit in 27 Jahren stark gewachsenem Stamm und
gewaltigen Ästen von Karlsruhe bis Basel”. Räpple ging in Folge auf die
zahlreichen Einsatzbereiche und Berührungspunkte Hermann Witters mit
den Anliegen des bäuerlichen Berufsstandes ein: von der Positionierung
zur Grünen Gentechnik über Fragen des Tierwohls bis zur existenziellen Thematik Wertschätzung und
Wertschöpfung für die Erzeugnisse der Bauern. Den Dialog mit
gesellschaftlichen Gruppen bezeichnete Räpple als eine von Hermann
Witters Stärken. „Redet zuerst mit den Bauern”, sei dabei sein Credo
gewesen. Auch Witters Engagement für die Einrichtung „Familie und
Betrieb” bis hin zur Mitgestaltung der Erntedankfeier des BLHV hob
Räpple hervor.
Vizepräsidentin Luise Blattmann würdigte Witters Engagement im Namen des Landfrauenverbandes Südbaden und schenkte ihm zum Abschied eine Zierquitte für den Garten.
Luise Blattmann, Vizepräsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden, hob
auf Hermann Witters Begleitung der Menschen auf dem Land ab. „Besonders
dein seelsorgerisches Engagement werde ich dir nicht vergessen”, betonte
sie in ihrem sehr persönlichen Grußwort. Hermann Witter habe Kraft und
Liebe für die Menschen im ländlichen Raum gezeigt.
Mehrere Vertreter der Evangelischen Kirche Badens sowie der aus der
Schweiz angereiste Präsident der internationalen Vereinigung von
Kirchen auf dem Land würdigten zudem Hermann Witters Wirken.
Auch Witters langjähriger katholischer Kollege, Pfarrer Dr. Thomas Dietrich, erwies ihm die
Reverenz mit einer launigen, mit Humor gewürzten Rede. Er hob auf das
langjährige gute kollegiale Miteinander über die Konfessionsgrenzen
hinweg ab und vergaß dabei auch nicht zu erwähnen, „dass der Hermann die
besseren Kneipen kennt als ich”.
Der Geehrte selbst bedankte sich schließlich bei allen Wegbegleitern und
besonders bei seiner Frau Heide, die alles mitgemacht habe und im
Verlauf des Berufslebens sechsmal mit ihm umgezogen sei. „Die
Landeskirche hat mir die Möglichkeit gegeben, mich so zu entfalten, wie
ich es brauchte”, blickte Hermann Witter dankbar zurück.