Pflanzenbau | 13. Juni 2014

Großballen sicher sichern

Von Benedikt Rodens
Im Umgang mit Großballen geschahen in den letzten Jahren immer wieder tragische Unfälle. Der folgende Beitrag zeigt auf, wie ein saarländischer Tüftler seine Großballen für den Transport sichert, ohne auf den Wagen klettern zu müssen.
Immer wieder verunglücken Landwirte bei der Ernte von   Großballen. Bedingt durch das Gewicht der Heu-, Silage- und Strohballen, die in der Regel zwischen 200 und  400 kg wiegen, enden die Unfälle  meist mit schweren Körperverletzungen. Einer der  Unfallschwerpunkte ist  das Anbringen oder Entfernen der Sicherungsgurte. Oft steigen dabei Personen auf die Ladung und balancieren auf den  Rundballen, um die Gurte von einer auf die andere Seite des Anhängers zu legen. Dabei stolpern sie oder verhaken sich im Ballenseil und stürzen nicht selten aus einer Höhe von mehr als 4 m ab!

Werner Benz aus dem saarländischen Mosberg- Richweiler hat sich dazu seine  eigenen Gedanken gemacht: „Auf den mit Ballen beladenen Anhänger aufzusteigen, kommt für mich nicht in Frage. Eine Leiter hilft da auch nicht viel weiter, sie erleichtert zwar den Aufstieg, trotzdem muss man immer noch ungesichert über die Rundballen balancieren. Das ist mir einfach zu gefährlich.” Die zündende Idee kam ihm schließlich bei Arbeiten mit einer 4 m langen Teleskopstange. Man bräuchte doch lediglich einen Haken als zusätzliches  Einschubteil, so sein Gedanke. Schließlich wurde gehämmert und geschweißt, bis der gewünschte Haken fertig war. Dieser wird nun wie jedes andere Werkzeug auf die Teleskopstange aufgesetzt – fertig! „Wenn nun der Wagen beladen ist, hänge ich ein Ende des Gurtes in die  Anschlagöse im vorderen Bereich des Anhängers ein, lege den Gurt in den Haken der  ausgeschobenen Teleskopstange, richte die Stange senkrecht auf und führe den Gurt längs über die Rundballen bis zum hinteren Ende. Dies alles geschieht in wenigen Sekunden, ohne den sicheren Boden zu verlassen”, erläutert der Nebenerwerbslandwirt zufrieden.

Da es sich beim vorgestellten Haken um ein Einzelstück handelt, empfiehlt er Nachahmern,  ein günstiges Einschubwerkzeug, zum Beispiel eine Aufsatzharke für etwa 12 bis 14 Euro, im Fachhandel zu kaufen. Mit dem Winkelschleifer trennt man nun das eigentliche Werkzeug vom Einschubteil und schweißt an das Einschubteil einen selbst  gebogenen Haken – fertig ist der Gurthaken. Einen Tipp hat er auch noch parat: „Ein Ende des Hakens sollte man vielleicht etwas hakenförmig gestalten, so könnte man auch einen verhedderten Gurt auf den Ballen liegend greifen und hinunterziehen.”      
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