Green Deal: Produktion runter, Preise rauf
Wie in der Untersuchung festgestellt wird, ist die EU bei einigen Produkten aktuell ein wesentlicher Exporteur auf dem globalen Agrarmarkt. Der starke Rückgang der Getreide- und Rindfleischerzeugung durch die Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie würde die EU hier vom Nettoexporteur zu einem Nettoimporteur werden lassen. Dabei ist aber den Wissenschaftlern zufolge zu bedenken, dass das Gebiet der EU im weltweiten Vergleich „exzellente” Bedingungen für eine qualitativ und quantitativ hochwertige Nahrungsmittelproduktion bietet.
Gemeinsam fordern die Verbände der Agrarwirtschaft die Kommission auf, die Vorgaben in der Farm-to-Fork-Strategie auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen und zu hinterfragen. Geklärt werden müsse überdies, wie man mit negativen Nebeneffekten umgehe und welche alternativen Maßnahmen sich zur Zielerreichung besser eigneten. Diese Fragen müsse die EU-Kommission mit allen Betroffenen gründlich erörtern, fordert der Grain Club. Ferner sei die Brüsseler Behörde angehalten, sicherzustellen, dass der angestrebte Umbau nicht auf dem Rücken der Agrarwirtschaft erfolge. Zugleich erklärten die Verbände, dass man einen Dialog mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft anstrebe und Veranstaltungen plane, in denen die Ergebnisse der Studie sowie das Thema Farm-to-Fork-Strategie diskutiert werden könnten.
Auch der Präsident des Industrieverbandes Agrar (IVA), Dr. Manfred Hudetz, betonte die Bedeutung der heimischen Agrarwirtschaft für die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und warnte vor den Folgen einer ordnungsrechtlichen Durchsetzung der pauschalen Ziele des Green Deal.