Gesundes Sommergetreide von Anfang an
Bei Sommergetreide ist vor allem die Bekämpfung der samenbürtigen Krankheitserreger notwendig. Eine Dauerwirkung gegen bodenbürtige Infektionen, die bei Wintergetreide eine wichtige Rolle spielt, ist nur bei einer frühen Aussaat gefordert. Wegen der kürzeren Vegetationszeit ist bei Sommergetreide die Verträglichkeit der Beizmittel von großer Bedeutung. Bei Überdosierung können Auflaufverzögerungen und Pflanzenschäden die Folge sein, die vom Sommergetreide nur schwer ausgeglichen werden können. Deshalb wird oft ein geringerer Mittelaufwand empfohlen. Bei zu starker Reduzierung muss mit deutlichen Wirkungseinbußen gerechnet werden.
- Streifenkrankheit an Gerste;
- Steinbrand und Schneeschimmel an Weizen;
- Flugbrand an Hafer;
- Flugbrand an Weizen und Gerste für die Saatguterzeugung.
- Schneeschimmel und andere Fusarium-Pilze an Braugerste. Empfehlenswerte Beizmittel sind zum Beispiel EfA, Landor CT Formel M, Orius Universal und Rubin TT.
- Frühbefall durch Blattkrankheiten wie Netzflecken, Rhynchosporium oder Mehltau an Sommergerste. Wo diese Krankheiten klimatisch bedingt regelmäßig und früh die Keimlinge befallen und aus arbeitswirtschaftlichen Gründen Fungizide nicht rechtzeitig gespritzt werden können, ist eine entsprechende Beizmittelwirkung sinnvoll. Die Wirkung bleibt jedoch auf den Keimlingsbefall beschränkt. Ein Beizmittel mit Wirkung gegen Mehltau, Rhynchosporium und Netzflecken ist unter anderem Baytan universal Flüssigbeize.
Eine Beizung gegen Zwergsteinbrand ist für Sommerweizen nicht erforderlich, weil diese Pilzkrankheit nur während des Winters günstige Infektionsbedingungen hat.
In der Tabelle sind Beizmittel für Sommergetreide beispielhaft aufgeführt. Bei den konventionellen Beizmitteln werden bevorzugt Produkte empfohlen, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Diese haben in der Regel eine gute Breitenwirkung gegen mehrere Krankheiten. Die Flüssigformulierung als Wasserbeize hat sich durchgesetzt. Haftung und Abriebfestigkeit der Wirkstoffe sind verbessert worden. Eine Staubbildung soll damit verhindert werden.
Insbesondere bei einer Aussaat mit pneumatischen Sägeräten besteht die Gefahr, dass außerhalb der Aussaatfläche in Saumbiotopen und Gewässern durch Beizstaub andere Lebewesen beeinträchtigt werden.
Durch die Art der Beizung kann das Fließverhalten des Saatgutes in der Sämaschine stark beeinflusst werden. Deshalb wird vor der Aussaat von unterschiedlich gebeiztem Saatgut empfohlen, die Sämaschine abzudrehen und für die gewünschte Aussaatmenge neu einzustellen.
Es ist dafür zu sorgen, dass kein gebeiztes Saatgut draußen offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben der Schare muss die Dosiereinrichtung rechtzeitig abgeschaltet werden, um ein Nachrieseln zu vermeiden. Verschüttetes Saatgut ist sofort zusammenzukehren und zu entfernen.