Gesucht: Landwirte für den Silphieanbau
Die Silphie bringt abhängig von Standort und Rahmenbedingungen sehr unterschiedliche Erträge. Während Praxisbetriebe aus Niedersachsen von etwa 20 Prozent Minderertrag gegenüber Mais berichten, gibt es bei der TLL und Landwirten in Süddeutschland sehr positive Ergebnisse.
So lieferte die Silphie auf einem typischen Ackerstandort am Rande des Thüringer Beckens im zehnjährigen Schnitt höhere Trockenmasseerträge als Mais. Die Pflanze kann mit ihrem weitverzweigten Büschelwurzelsystem Wasser bis in eine Tiefe von zwei Metern erschließen und so Trockenperioden tendenziell besser als Mais überstehen. Um von dieser Fähigkeit zu profitieren, muss der Landwirt jedoch zunächst Geduld mitbringen, denn erst ab etwa dem vierten Standjahr hat sich die ausdauernde Staude vollends etabliert.
Ein weiterer Ertragsfaktor ist der Boden: Die Silphie scheint sich auf mineralstoffreichen Böden wohlzufühlen, beispielsweise auf Verwitterungsböden auf Moränenschotter. Mineralstoffarme Standorte wie Moorböden sind hingegen weniger geeignet. Dies ist die Beobachtung des Agrarbiologen Dr. Walter Frölich, der die beim Silphieanbau erfolgreichen Landwirte im Energiepark Hahnennest (Ostrach, Baden-Württemberg) betreut. Dort wird Silphie unter der Deckfrucht Mais angebaut.
Schließlich spielt auch das Klima eine Rolle. Eine ausreichend hohe Temperatur im Frühjahr und geschützte Lagen sind nach den Erfahrungen einiger Landwirte vorteilhaft. Andere Beispiele aus der Praxis zeigen wiederum, dass die Silphie sehr gut auf Mittelgebirgsstandorten auf über 700 m über NN mit Jahresdurchschnittstemperaturen unter 6 °C auskommt.
Interessierte Landwirte sollten sich an Johannes Köhler von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft wenden, Telefon 3641/683-241, Mobil: 0152/ 22800683, E-Mail: johannes.koehler@tll.thueringen.de