Land und Leute | 21. Juni 2018

Faszination Maschinen

Von Petra Littner
Im Studium kam die Praxis zu kurz. Deshalb hat Lars Geppert eine Ausbildung zum Bau- und Landmaschinenmechatroniker angeschlossen – und als Innungsbester abgeschlossen.
Mechanik, Hydraulik und Elektrik haben Lars Geppert schon immer interessiert.
Lars Geppert aus Berghaupten in der Ortenau hatte bereits das Diplom des Bauingenieurs in der Tasche, doch das füllte ihn nicht aus. „Die Praxis kam zu kurz”, erklärt der 29-Jährige heute seinen Entschluss, eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechaktroniker zu absolvieren. Die Berufsrichtung kam nicht von ungefähr, denn von Kindesbeinen an hat er dem Großvater bei der Landwirtschaft über die Schulter geschaut. Dabei faszinierten ihn vor allem die technischen Abläufe in Mechanik, Hydraulik und Elektrik.  Also drückte er von 2016 bis 2018 noch einmal die Schul- beziehungsweise die Werkbank. Das erste Ausbildungsjahr konnte er aufgrund des Studiums überspringen und gleich ins zweite Jahr einsteigen – mit Blockunterricht an der Gewerbeschule Breisach und einem Ausbildungsplatz beim Land- und Forstmaschinenbetrieb Klaus Fautz in Biberach. Zu dritt in der Werkstatt haben die Mechaniker von der Fehlersuche über Reinigungs- und Wartungsarbeiten bis hin zur Reparatur und Vorbereitung auf die TÜV-Prüfung alle Aufgaben erledigt. Einmal sei es  „ans Eingemachte” gegangen, als man vor lauter Umbauten nicht an die defekte Parkbremse eines Schleppers – einer Sonderanfertigung für den Forst – herankam. Der Schlepper musste  komplett zerlegt werden. Während der Ausbildung erwarb Lars Geppert zusätzlich die  Qualifikation „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten nach DGUV Vorschrift 3” und den Sachkundenachweis  „nach ChemKlimaschutz V” zur Wartung von Klimaanlagen. Außerdem besuchte er parallel zur Ausbildung einmal wöchentlich bei der Handwerkskammer den Kurs „Management im Handwerk”.
Innungsbester
Ehrgeiz und Fleiß wurden belohnt: Bei der Freisprechungsfeier  im Februar wurde Geppert als Innungsbester geehrt und erhielt zum Gesellenbrief den „Paul Ritter Förderpreis” und einen Preis der IHK sowie einen Buchpreis als Klassenbester (Durchschnittsnote 1,2).
Eine Stelle hat der  Mechatroniker nun  bei Beha  Bau- und Forsttechnik in Steinach gefunden. Hier kümmert er sich um Werkstattaufträge, Verkauf und technische Beratung, Einsatzbereiche gäbe es aufgrund der breit gefächerten Ausbildung noch viele mehr.
„Landwirtschaft ist nicht mehr wie vor 40 Jahren”, betont er. Hochmoderne Maschinen und Geräte können kaum mehr selbst gewartet oder repariert werden. Deshalb sind Fachkräfte mit Know-how gefragt.