So stellt sich der DBV die neue GAP vor
Von AgE
Der Deutsche Bauernverband (DBV) stellt sich hinter die geplante Einführung der Eco-Schemes im Zuge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), lehnt aber zusätzliche Mittelumschichtungen aus der Ersten in die Zweite Säule ab.
Der DBV hat klare Vorstellungen, wie die Fördermittel für die GAP in Deutschland eingesetzt werden sollten.
Der DBV positionierte sich am Montag im Vorfeld der Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) am Mittwoch. Die Ergebnisse der AMK waren bei Redaktionsschluss dieser BBZ-Ausgabe noch nicht bekannt. Der Verband plädiert dafür, die Eco-Schemes als „Gemeinwohlzuschlag” für die gesamte förderfähige Betriebsfläche anzubieten. Zur Finanzierung könnten bis zu 24 Prozent der Direktzahlungen der Ersten Säule bereitgestellt werden, was bis zu 1,1 Milliarden Euro entspreche.
Einfach und praxistauglich
Das Eco-Scheme sollte nach dem Entwurf des
DBV einfach und praxistauglich konzipiert werden und den Bauern die
Möglichkeit geben, aus einem Leistungskatalog den für ihr Unternehmen
passenden Maßnahmenmix zusammenzustellen. Der Verband pocht dabei auf
einen wirtschaftlichen Anreiz, der auch in Gunstregionen wirksam werden
müsse.
Als mögliche Maßnahmen im Rahmen der Eco-Schemes stellt sich
der Bauernverband unter anderem mehr Brache und Landschaftselemente,
zusätzliche Blüh- und Altgrasstreifen, einen „Grünland-Klima-Bonus”
sowie Leistungen für Bodenbedeckung und Biodiversitätsschutz vor. „Wir
wollen eine weitere Umweltorientierung der EU-Agrarförderung mit der
notwendigen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirte im
EU-Binnenmarkt verbinden”, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied.
Abgestimmt
In
dem Papier, das laut dem DBV mit den Landesbauernverbänden abgestimmt
ist, heißt es außerdem zu den Direktzahlungen, es solle keine Kappung
oder Degression angewendet werden. Stattdessen plädiert die
berufsständische Vertretung für einen „maßvollen Zuschlag” für die
ersten Hektare bis zur durchschnittlichen Betriebsgröße. Zusätzlich
könnte nach Auffassung des Bauernverbandes die Junglandwirteförderung
ausgeweitet werden. In dem Papier wird ferner die Forderung nach einer
Vereinfachung des Antragsverfahrens bekräftigt.
Des Weiteren hält der
Verband eine stabile finanzielle Ausstattung der Zweiten Säule für
unerlässlich, auch um die Anforderungen an den Ressourcenschutz und
Investitionen für die Landwirtschaft und ländlichen Räume umsetzen zu
können. Er warnt zudem davor, die bewährten Agrarumweltprogramme der
Zweiten Säule durch eine „exzessive Anhebung der Konditionalität” zu
beschädigen. Notwendig seien an dieser Stelle vielmehr ein hinreichender
Anreiz, standortangepasste Maßnahmen, die bundesweite Förderung der
Weidetierhaltung und ein bedarfsgerechter Ausbau der Ökoförderung.
Darüber hinaus pocht der DBV auf die bundesweite Gewährung der
Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete.