Fusarium und Mutterkorn liegen auf der Lauer
Beide Pilzkrankheiten infizieren das Korn während der Getreideblüte. Ährenfusarium (Fusarium spp.) tritt am stärksten bei Weizen und Hafer auf, während Triticale, Roggen und Gerste weniger anfällig sind. Mutterkorn (Claviceps purpurea) befällt besonders Fremdbefruchter wie Roggen, kann aber auch – wie 2013 gezeigt hat – Selbstbefruchter wie Weizen, Triticale und Gerste stark infizieren.Der Mutterkornpilz hat vor allem bei feucht-kühler Witterung und damit einer hinausgezogenen Getreideblüte mehr Zeit zum Eindringen in die Blüte. Ährenfusarium wird durch feucht-warmes Wetter begünstigt.
Sollte die bisherige unbeständige Witterung während der Getreideblüte anhalten, was sich derzeit andeutet, muss auch dieses Jahr wieder mit Fusarium- und Mutterkorn-Infektionen gerechnet werden. Das gilt vor allem in Lagen, wo die Ährenkrankheiten bereits in den vergangenen Jahren aufgetreten waren. Sortenwahl und Fruchtfolge sind wichtige vorbeugende Maßnahmen. Da beide Pilzerreger auf dem Boden überwintern, steigt bei reduzierter Bodenbearbeitung das Infektionsrisiko. Da aber beide auch über Sporen mit dem Wind eingetragen werden können, ist bei entsprechenden Witterungsverhältnissen eine gezielte chemische Bekämpfung die wirkungsvollste Maßnahme. Allerdings sind derzeit Fungizide nur gegen Ährenfusarium, nicht aber speziell gegen Mutterkorn zugelassen.
Da diese Triazole eine gute Wirkung sowie eine Zulassung gegen Ährenfusarium aufweisen, ist bei einer Fusariumbehandlung mit diesen Wirkstoffen in der Blüte eine Nebenwirkung gegen Mutterkornbefall zu erwarten. Wenn nur Ährenfusariosen in Weizen und Triticale bekämpft werden sollen, kann auch das Präparat DON Q (Thiophanat-methyl) eingesetzt werden.
Die Fungizide wirken nur dann richtig, wenn sie während der Blüte gespritzt werden (BBCH 61 bis 65). Bei späteren oder früheren Applikationen fällt die Wirkung ab.