Pflanzenbau | 25. März 2020

Der Frost hat schon wieder zugeschlagen

Von der BBZ-Redaktion
Weil das Winterhoch Jürgen kalte Kontinentalluft aus Rußland nach Deutschland verfrachtet hat, müssen im heimischen Obstbau massive Frostschäden beklagt werden.
Obstbauern müssen wieder um ihre Ernte fürchten.
Für eine fachlich tragfähige Bilanz der Frostschäden im Ganzen und im Einzelnen ist es heute noch zu früh. Aber es steht fest: Kulturübergreifend, mit Schwerpunkt Steinobst, hat die Ernte 2020 einen schweren Schlag abbekommen.
Fachleute gehen davon aus, dass die Nachttemperaturen in Südbaden mehrere Tage hintereinander auf bis zu minus sieben Grad Celsius gefallen waren. Verstärkend kam wie ein Kaltluftgebläse der Wind hinzu. Er beraubte Frostschutzmaßnahmen wie Abdeckungen, Wärmefeuern und auch der Beregnung teilweise oder ganz ihrer Wirkung. Außerdem wurde jegliche Restwärme in den Obstbeständen, die zum Beispiel die Sonnenstrahlung tagsüber in den Boden eingetragen hatte, „vom Winde verweht”. Und es gab nachts keinerlei schützende Wolkendecke, die die Abstrahlung ins Weltall hätte abmildern können.
Was die Außenthermometer anzeigten, war nicht immer die ganze Wahrheit, sondern gab die Temeratur der ziemlich trockenen Luft wieder. An der Oberfläche der Pflanzen findet jedoch Wasserverdunstung aus dem Gewebe statt, so dass der Frost dort noch härter sein kann.
Als besonders frostempfindlich gelten kleine Früchte, die beispielsweise bei Aprikosen und Pfirsichen im Rheingraben bereits vorhanden sind. Die Blüten der verschiedenen Arten sind unterschiedlich sensibel.