Grüne Karriere | 28. Juni 2019

Alles andere als ein „Holzweg”

Von Petra Littner
Die Forstbranche bietet einige verschiedene Ausbildungsberufe. Diese können Voraussetzung für weitere Qualifikationen oder auch Grundlage für ein Studium sein.
Alle zwei Jahre treten Azubis zum bundesweiten Berufswettbewerb an.
Wald wird von den Menschen besonders im Sommer geschätzt, wenn er mit seinen schattenspendenden Bäumen zu Spaziergängen und Fahrradtouren einlädt. Sein Nutzen ist aber freilich sehr viel größer, sei es als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Rohstofflieferant, Wasserspeicher oder Klimaregulator.
Im Wald gibt es viele Aufgabenbereiche, die von professioneller Hand erledigt werden müssen. Dafür gibt es die klassische Ausbildung zum Forstwirt. Darin werden biologische, forst-, betriebswirtschaftliche und technische Kenntnisse vermittelt, die zur Pflege und Erhaltung der Wälder erforderlich sind. Man arbeitet  an der frischen Luft und an ständig wechselnden Orten. Die Holzernte ist dabei die Hauptaufgabe eines Forstwirtes, der jedoch nicht nur Bäume fällt, sondern auch neue pflanzt  und Maßnahmen gegen Waldschädlinge unternimmt. Wer mindestens den Hauptschulabschluss vorweist und handwerkliches Geschick sowie Freude am Umgang mit Forstgeräten und -maschinen hat und darüber hinaus an der frischen Luft arbeiten möchte, der wird Freude am Beruf des Forstwirts haben. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen auf zwei Jahre verkürzt werden. Mit dem Abschluss kann sich der Forstwirt zum Forsttechniker fortbilden oder sich spezialisieren. Mit anschließend mindestens zwei Jahren Berufserfahrung ist es zudem möglich, die Prüfung zum Forstwirtschaftsmeister abzulegen. Auch mit einem anderen Berufsabschluss kann man den Meistertitel erwerben, muss dann jedoch  mindesten drei Jahre Praxis nachweisen. Die duale Ausbildung findet abwechselnd im Wald und im Blockunterreicht an der Berufsschule und in forstlichen Bildungszentren statt. In Baden-Württemberg sind dies das Ausbildungszentrum Mattenhof in Gengenbach und das Forstliche Bildungszentrum Königsbronn. Die Fachzentren kooperieren mit etwa 90 staatlichen, kommunalen und privaten Ausbildungsstätten in Baden-Württemberg. Infos unter www.ausbildung.de/berufe/forstwirt/ oder unter www.forst-bw.de.


 
Studiengänge
Ein Studium, zum Beispiel in Forst- und Holzwirtschaft oder Forstingenieurwesen,  erfordert die Fachhochschulreife. Dabei werden naturwissenschaftliche und methodische Grundkenntnisse sowie technisches und ökonomisches Basiswissen in Fächern wie Bodenkunde, Forstbotanik, Mathematik, Statistik und Betriebswirtschaftslehre vermittelt, die man fachspezifisch  durch Waldökologie, Forstpolitik, Waldmanagement, Waldbautechnik und anderes mehr vertiefen kann. Begleitend finden Betriebspraktika statt. Je nach schulischer bzw. beruflicher Vorbildung kann vor Aufnahme des Studiums ein Vorpraktikum verpflichtend sein. Mit dem Studium der Forstwissenschaften an einer Uni qualifiziert man sich für den höheren Forstdienst. Für den gehobenen Dienst ist ein Studium der Forstwirtschaft an einer Fachhochschule Voraussetzung. Beeindruckende Leistungen  vollbringen im Übrigen die Auszubildenden beim alle zwei Jahre stattfindenden Bundesberufswettbewerb, der im Jahr 2021 wieder in Gengenbach ausgetragen wird.