Politik | 04. November 2021

Ernährungssicherung beim Klimaschutz berücksichtigen

Von AgE
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Glasgow hat der Deutsche Bauernverband dazu aufgerufen, die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel in den Fokus zu rücken. Es gelte, die Voraussetzungen für eine klimastabile Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung zu schaffen.
Wald leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.
Die  Ankündigung von mehr als 100 Staaten bei der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow, die Zerstörung von Wäldern und anderen Landschaften bis zum Jahr 2030 zu stoppen, hat der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, begrüßt. Der CDU-Politiker nannte das Bekenntnis gegen die weltweite Waldzerstörung „einen wichtigen und überfälligen Schritt im internationalen Kampf gegen den Klimawandel”, denn allein ein Hektar Wald  binde rund acht Tonnen CO2. Allein in Deutschland würden die nationalen Gesamtemissionen ohne den Beitrag der Wälder und der Holznutzung um rund 14 Prozent ansteigen.
Stegemann betonte die Notwendigkeit, die hiesigen Wälder in der Produktion zu halten und forstwirtschaftlich zu nutzen.
„Waldstilllegungen kontraproduktiv”
Weitere Waldstilllegungen, wie sie von einigen der „Ampelparteien” gefordert würden, seien kontraproduktiv und müssten verhindert werden. Die nächste Bundesregierung müsse sich zur multifunktionalen Waldbewirtschaftung bekennen, mahnte Stegemann.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte zum Auftakt der Klimakonferenz am Sonntag dazu aufgerufen, die globale Ernährungssicherung beim Klimaschutz angemessen zu berücksichtigen. Nachdem das Thema bereits im Pariser Klimaabkommen seinen Niederschlag gefunden habe, müsse nun auch die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel in den Fokus gerückt werden, erklärte der DBV. Es gehe darum, mit Agrarforschung, Züchtung, Bewässerung und Digitalisierung die Voraussetzungen für eine klimastabile Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung zu schaffen.
Potenzial von „Carbon Farming” heben
Laut Bauernverband wird das Ziel der Klimaneutralität nur mit den Kohlenstoffsenken der Land- und Forstwirtschaft, der Bioenergie sowie mit nachwachsenden Rohstoffen möglich sein. Um das Potenzial eines „Carbon Farming” zu heben, müssten internationale Standards für die Berichterstattung und Anrechnung in der Klimabilanzierung geschaffen werden. Das sei die Voraussetzung für eine erforderliche Honorierung dieser Senkenleistungen.