Einsparpotenziale gibt es fast überall
In der Schweinemast bezahlte das untere Viertel pro Mastschwein 4,29 Euro für Wasser und Energie, der Durchschnitt lag bei 3,55 Euro und die oberen 25 Prozent bei 2,73 Euro. Auch hier ist die Schere zwischen oberen und unteren 25 Prozent mit circa 1,50 Euro recht groß. Schafft man es, durch Steigerung der Energieeffizienz beispielsweise 30 Prozent einzusparen, so kann sich das auf Dauer lohnen, auch wenn vorher erst investiert werden muss.
In der Ferkelerzeugung werden circa 400 kWh pro Platz und Jahr benötigt, in der Schweinemast circa 60 kWh. Diese Werte können je nach Betrieb auch deutlich höher oder niedriger sein. Die größten Energieverbraucher sind in der Regel die Lüftung und die Heizung, dagegen sind Beleuchtung, Fütterung, Entmistung und Reinigung eher von untergeordneter Bedeutung. Je nach System können aber auch diese Werte stark schwanken. In der Ferkelaufzucht und Schweinemast verbrauchen vor allem die Stallklimatisierung und Lüftung die meiste Energie. In der Ferkelerzeugung wird viel Energie für die Beheizung der Ferkelnester benötigt.
- So sollten die Zu- und Abluftöffnungen ausreichend groß dimensioniert sein, um möglichst wenig Strömungswiderstand zu bieten.
- Scharfe 90-Grad-Winkel sollten wenn irgend möglich vermieden beziehungsweise abgerundet/abgeschrägt oder noch besser mit Leitblechen versehen werden.
- Durch Staub sowie durch Wasserdampf und Reinigungswasser verschmutzt und verklebt das Abdeckvlies der Porendecken mit der Zeit. Deshalb sollte es bei starker Verschmutzung ausgetauscht werden, da hier unnötig Energie durch Strömungswiderstände verbraucht wird.
- Durch den Einsatz moderner Technik wie beispielsweise EC-Ventilatoren kann ebenfalls viel Energie gespart werden, die etwas höheren Kosten bei der Anschaffung gleichen sich durch den geringeren Energieverbrauch aus. Unnötige (Strömungs-)Widerstände sollten vermieden werden. Daher sollten nicht nur die Abteile regelmäßig gereinigt, sondern auch Zu- und Abluftkanäle sowie Ventilatoren routinemäßig gewartet werden.
- Auch die Gestaltung der Abluftöffnung kann Widerstände schaffen und den Energieverbrauch erhöhen. Grundsätzlich gilt: Heizung und Lüftung sollten optimal an die Bedürfnisse der Tiere angepasst und so aufeinander ausgerichtet und eingestellt sein, dass sie nicht gegeneinander arbeiten.
- Eine gute Dämmung vermindert unnötige Wärmeverluste und spart dadurch Heizenergie ein. Im Abferkelstall und in der Ferkelaufzucht können durch Zonenheizungen und Abdeckungen Kleinklimabereiche geschaffen werden, es muss also nicht das ganze Abteil „hochgeheizt” werden. Die verschiedenen Heizelemente im Ferkelnest unterscheiden sich in ihren Energieverbräuchen deutlich voneinander. Am meisten Energie verbrauchen Gasinfrarotstrahler, deutlich weniger benötigen Elektroinfrarotstrahler. Beheizte Platten – unabhängig davon, ob diese elektrisch oder mit Warmwasser beheizt werden – verbrauchen deutlich weniger Energie als Infrarotstrahler. Die Warmwassersysteme können in der Regel günstiger betrieben werden.
- Auch im Bereich der Fütterung kann Energie (20–40 %) eingespart werden. Am wenigsten Energie beim Futtertransport verbraucht in der Regel der Spiralförderer, gefolgt vom Seilförderer und der Flüssigfütterung. Die Futterverteilung mittels Druckluft verbraucht mit Abstand am meisten Energie. Da der Austausch der Fütterung recht teuer ist, lohnt es sich meist nicht, solange diese noch funktionsfähig ist. Die Stromverbräuche der Fütterung sollten aber bei Neuinvestitionen Beachtung finden.
- Durch den Einsatz von LED-Technologie sind bei der Beleuchtung bis zu 60 Prozent weniger Energie notwendig.
Auf vielen Betrieben sind neben den offensichtlichen Stromfressern auch oft verdeckte Stromfresser vorhanden. Die Energieeffizienz Beratung hilft diese aufzudecken, zeigt Möglichkeiten zur Optimierung auf und hilft so, langfristig die Energiekosten zu senken.