Die Huber-Mühle bedient die Nischen
Bei der Huber-Mühle sind es zwischen 10000 und 12000 Tonnen. Der Betrieb pflegt eine große Vielfalt an Produkten, die durchweg im qualitativ anspruchsvollen, hochpreisigen Segment angesiedelt sind. Dabei sieht sich Geschäftsführer Rolf Huber vor allem als regionalbezogener Anbieter von Nischenerzeugnissen.
Mit dabei vertreten sind auch Bio-Produkte, wobei diese Kategorie nur einen Teil der
Angebotspalette repräsentiert. „Wir wollen für den Verbraucher eine kleine, aber feine Marke sein und für den Bäcker und für die Gastronomie der Inbegriff für Qualität und Sicherheit”, präzisiert der Betriebsleiter. Dabei kommt noch eine Futtermittelproduktion für den Pferdebedarf und für Heimtiere hinzu.
Damit hat die Huber-Mühle auch eine Vielfalt an Lieferanten. Dieses Jahr war für den Mühlenbetrieb eine besondere Herausforderung: In der Rheinebene hatte das Getreide einen ausgeprägten Pilzbefall. Obwohl die Huber-Mühle tendenziell so nah wie möglich einkauft, musste sie auf Herkünfte von der Baar ausweichen.
Die Huber-Mühle nimmt jährlich am europäischen Getreidemonitoring (EGM) der Mühlenwirtschaft teil und arbeitet an der IFZ-Zertifizierung (International Featured Standard) mit, in die auch der Hauptverband des deutschen Lebensmitteleinzelhandels eingebunden ist. Ein erheblicher Anteil der Huber-Produkte wird über den hochwertigen Lebensmittelhandel vermarktet. „Bei der Qualität können wir uns keine halben Sachen leisten”, erläutert Huber. Einzelne Erzeugnisse tragen auch das Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW). Nach Einschätzung des ausgebildeten Betriebswirts Huber könnte jedoch gerade bei diesem Zeichen das Verhältnis zwischen Anforderung und Effekt besser sein: Von der Kundschaft werde das Zeichen kaum gewürdigt, zumindest sei durch das Emblem nur wenig Wirkung zu spüren.
Stillschweigend werde dazu auch eine konstante Produktqualität vorausgesetzt. Genau das wiederum sei bei Naturprodukten keine Selbstverständlichkeit. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz”, findet Huber, weil er weiß, dass seine Mühle abhängig ist von den jährlich schwankenden Erntequalitäten. „Das aber wiederum ist vielen Verbrauchern heute unverständlich”, so Huber.
Die Vielseitigkeit des Ausbildungsganges ist es auch, weshalb die Absolventen mit ihrem Wissen weltweit gebraucht werden. Viele Müller sind im Ausland beschäftigt, teilweise pendeln sie zwischen mehreren Ländern. Die neun Teilnehmer hatten sich über ihre Noten im Abschlusszeugnis der Berufsschule qualifiziert. Im Wettkampf mussten sie beweisen, dass sie die Maschinen einstellen können, die Steuerungstechniken beherrschen und die Ware im Labor qualitätstechnisch untersuchen können. Die Huber-Mühle bot hierzu ideale Wettkampfvoraussetzungen.
Den Sieg davongetragen hat Philipp Markquardt aus Flums in der Schweiz. Auch der Zweitplatzierte kam in diesem Jahr aus dem Ausland: David Neuhofer aus Linz in Österreich. Der Drittplatzierte ist Paul Feinholz aus Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Die Teilnehmer wollen nach ihrem Abschluss den Meisterkurs absolvieren und sich dann in einer Fachtechnikschule weiter qualifizieren.